Gallhuber will heuer im Slalom den nächsten Schritt machen.

Foto: APA/BARBARA GINDL

Nach Bronze bei Olympia in Pyeongchang will sie nun auch erstmals im Weltcup auf das Podest steigen.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Wien/Levi – Während viele Frauen bereits ihren ersten Auftritt hinter sich gebracht haben, lechzen die Herren Alpinen drei Wochen nach der witterungsbedingten Absage des Riesentorlaufs in Sölden nach der Ouvertüre und einer ersten Standortbestimmung. Gelegenheit dazu bietet sich im Slalom in Levi, Finnland, am Sonntag (Damen am Samstag, jeweils 10.15 und 13.15 Uhr).

Überraschungsbronzene

Der Vergleich mit den Konkurrentinnen reizt natürlich auch Katharina Gallhuber, die in Sölden nicht am Start stand. Andernorts, bei Olympia in Pyeongchang, hat sich die 21-Jährige aus Göstling sensationell Slalombronze gesichert. Mittlerweile hat sie das Erreichte auch realisiert. "In Südkorea habe ich mich von Anfang an wohlgefühlt, keinen Druck verspürt, mir ist alles aufgegangen. Ich glaube, es hat so ziemlich die ganze Skiwelt überrascht, dass es funktioniert hat", sagt die Niederösterreicherin, die heuer anschließen will, wo sie vergangene Saison aufgehört hat.

Aufstieg mit Zwischenstopp

Ihr sei vor einem Jahr der Knopf aufgegangen, als sie in Killington als Siebente erstmals unter den besten zehn landete. Im Weltcup schaffte sie das bereits siebenmal, besser als Fünfte war sie jedoch noch nicht. Mitten in der Weltspitze angekommen zu sein, konnte sie zunächst gar nicht fassen. "Ein Wahnsinn." Nun will sie auch im Weltcup Stockerlplätze ins Visier nehmen, zudem das Riesentorlauftraining forcieren, auch wenn sie Neuseeland im Sommer wegen eines Ermüdungsbruches und eines Knochenmarksödems im linken Mittelfuß sausen lassen musste.

Kein Lieblingspflaster

Auf Gallhuber wartet nun in Levi ein selektiver Hang, an dem sie bislang zu kiefeln hatte, 2016 als 28. und vergangene Saison als 23. nur mäßig abschnitt. Nichtsdestotrotz will sie sich nun von Training zu Training steigern und es mit den Besten aufnehmen, allen voran US-Star Mikaela Shiffrin. "Ich möchte vorne ein Wort mitreden."

Von ihrer dominierenden Markenkollegin könne sie sich nur bedingt etwas abschauen, weil spezifischer Fahrstil entsprechendes Material benötige. "Jede muss für sich selbst herausfinden, wie man zur Perfektion gelangt."

Hirscher im Sommer wenig auf Schnee

Zunächst gilt es aber, in den Rennmodus zu finden. Da der ÖSV vom Veranstalter in Finnland nicht zum Training eingeladen wurde, suchten Damen wie Herren in Kaabdalis, Schweden, ihre Form. Diesbezüglich präsentiert sich auch Marcel Hirscher (29), Sieger in Levi 2016 und allein in der vergangenen Saison siebenfacher Slalomsieger, als Wundertüte. Wegen nicht idealer Trainingsbedingungen im stark am Schnee zehrenden Sommer sei heuer nicht viel Zeit für Tüfteleien gewesen, berichtet der Salzburger, der dafür mehr auf "Trockentraining" setzte und versuchte, so "entsprechend fit zu bleiben". Am Setup habe er ohnehin nicht viel herumbasteln müssen, weil es zuletzt ohnehin sehr gut funktioniert habe.

Auf Neureuthers Spuren

Der siebenfache Gesamtweltcupsieger könnte schaffen, was Felix Neureuther 2017 in Levi gelang, als er gleich das erste Rennen als Vater gewann. Hirscher: "Grundsätzlich brennt das Feuer, und es macht Spaß. Ich bin mir sicher, dass ich mich für den richtigen Weg entschieden habe." (Thomas Hirner, 16.11.2018)