Wien – Von den rund 20.000 Genen im menschlichen Genom (die Zahl wurde zuletzt wieder nach unten korrigiert) spielen einige wenige eine zentrale Rolle bei der Signalübermittlung und bei der Wachstumsregulierung. Mehrere dieser Gene, die für sogenannte Ras-Proteine kodieren, sind für die medizinische Forschung von besonderem Interesse, da sie bei mehr als einem Viertel der menschlichen Krebserkrankungen und etlichen genetischen Erkrankungen verändert sind.

In einer neuen Studie, die im Fachjournal "Science" veröffentlicht wurde, hat ein internationales Forscherteam um Giulio Superti-Furga (CeMM in Wien) mit dem Gen LZTR1 einen neuen Faktor identifiziert, der die Aktivierung des sogenannten Ras-Signalwegs steuert. Dieser Signalweg ist einer der wichtigen Faktoren beim Zellwachstum und damit auch entscheidend für viele Krebserkrankungen.

Diese Erkenntnisse stellen laut Superti-Furga einen großen Fortschritt für die Zellbiologie dar, da sie einen unbekannten Schlüsselregler für einen an sich sehr gut untersuchten zellulären Signalweg aufzeigen. Erstautor Johannes Bigenzahn vom CeMM hofft, dass die Entdeckung auch zur Entwicklung neuer Therapiestrategien für Ras-abhängige Erkrankungen führen kann. (red, 20.11.2018)