Seit April bewegt sich der Bitcoin-Kurs auf relativ konstantem Niveau. Neue Rekorde dürfte er so schnell nicht erreichen.

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Der Wert des Bitcoin ist wieder auf Normalniveau angekommen: Am Donnerstag notierte die Kryptowährung in London bei rund 5.400 Dollar (4.780 Euro) pro Einheit. Am Mittwoch war der Bitcoin überraschend stark auf 5.322 Dollar gerutscht, den tiefsten Stand seit Oktober 2017.

Im vergangenen Herbst hatte der Anstieg der digitalen Währung begonnen und im Dezember 2017 einen Höhepunkt erreicht: Ein Bitcoin kostete damals mehr als 19.500 Dollar.

Schwankungsanfällig

Seitdem ging es wieder bergab – allein am Mittwoch rutschte der Wert um mehr als zehn Prozent. Binnen 24 Stunden ging der gesamte Wert der Kryptowährung damit laut der Seite Coinmarketcap um mehr als 14 Prozent auf 180 Milliarden Dollar zurück. "Das erinnert uns daran, dass Kryptowährungen extrem schwankungsanfällig sind", kommentierte Hussein Sayed von FXTM.

Der Bitcoin war beim Handelsstart im Februar 2009 nur ein paar Cent wert. In den ersten Jahren entwickelte sich die Währung abseits der Augen der Öffentlichkeit. 2013 durchbrach der Bitcoin zum ersten Mal die 1.000-Dollar-Marke.

Notenbanken vorsichtig

Hinter der Digitalwährung steckt die Idee einer Währung, die unabhängig von Staaten, Zentralbanken und der Geldpolitik existiert. Anders als klassische Währungen werden digitale Zahlungsmittel nicht von einer zentralen Stelle kontrolliert, auch Buchungen müssen nicht von einer zentralen Stelle bestätigt werden.

Notenbanken sind aus Sicht von EZB-Direktor Benoit Coeure noch lange nicht so weit, eigene Kryptowährungen einzuführen. Die meisten Zentralbanken seien mit ihren Untersuchungen zu Digitalwährungen noch in einem frühen Stadium, sagte Coeure am Donnerstag auf einer Veranstaltung in Basel laut Redetext. Es sei unwahrscheinlich, dass eine digitale Zentralbank-Währung, in welcher Form auch immer, innerhalb der nächsten Dekade eingeführt wird. Dies gelte auch für solche Zentralbanken, die wie Uruguays Notenbank, die bereits Pilotprojekte unterhielten.

Rund um den Globus prüfen derzeit viele Währungshüter, ob sich die Technologien hinter Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ripple für ihre Zwecke nutzen lassen. Ein Modell einer digitalen Zentralbank-Währung sieht etwa vor, dass jedermann ein Konto bei der Notenbank erhalten könne, über das dann sämtliche Transaktionen laufen würden. (APA, 15.11.2018)