Jerusalem/Wien – Israels Premier Benjamin Netanjahu wird nicht, wie ursprünglich geplant, an der Antisemitismus-Konferenz in der kommenden Woche in Wien teilnehmen. Das Kanzleramt bestätigte am Abend mehreren Medien die vorläufige Absage, sprach aber von einer Verschiebung.

Hintergrund ist die innenpolitische Unruhe in Israel: Netanjahus Regierungskoalition hat im Parlament, der Knesset, seit Mittwoch nur noch eine einzige Stimme Mehrheit. Außenminister Avigdor Lieberman hatte den Austritt seiner rechten Partei "Unser Haus Israel" aus der rechtskonservativen Koalition bekundet, um gegen das seiner Ansicht nach zu weiche Vorgehen gegenüber der Hamas im Gazastreifen zu protestieren.

Neuwahlen stehen daher im Raum. Netanjahu wäre seit 1997 der erste israelische Premier, der Wien besucht. (red, 15.11.2018)