Addis Abeba – Mehr als zwei Milliarden Menschen haben laut einer Hilfsorganisation zu Hause keine Toilette. Betroffen seien weltweit 2,3 Milliarden Menschen, hieß es in einer am Freitag vorgelegten Studie von Charity WaterAid. 620 Millionen Schulkinder haben demnach in ihrer Schule kein Klo.

Fehlende Toiletten können besonders für Schüler tödliche Folgen haben. Laut Charity WaterAid sterben jedes Jahr rund 140.000 Schüler an Durchfall oder anderen Erkrankungen. Weitere 289.000 Kinder sterben demnach noch bevor sie das Schulalter erreichen an Krankheiten infolge von schlechten sanitären Bedingungen.

93 Prozent der Bevölkerung mit Gemeinschaftsklos

Am schlechtesten versorgt mit Toiletten ist laut Charity WaterAid das ostafrikanische Äthiopien, das Land mit der zweitgrößten Bevölkerung auf dem Kontinent. Dort hätten 93 Prozent der Menschen keinen Zugang zu sauberen oder abgeschlossenen Toiletten. Stattdessen erleichterten sich viele Menschen im Freien, auf Gemeinschaftsklos oder in Gruben im Boden.

Äthiopien wies in den vergangenen Jahren zwar hohe Wirtschaftswachstumsraten auf. Allerdings wird das Land am Horn von Afrika von ethnischen Konflikten, Armut und Dürre geplagt. Knapp acht Millionen Menschen sind auf Lebensmittelhilfen angewiesen. Seit Jahresbeginn wurden durch Kämpfe zwischen Volksgruppen bereits 1,4 Millionen Menschen vertrieben. (APA, 16.11.2018)