Neubiberg – Innerstädtische Hecken statt Betonpoller? Bepflanzung kann die unmittelbaren Folgen von Sprengstoffanschlägen deutlich mindern: Zu diesem Schluss kommen zumindest Wissenschafter der deutschen Universität der Bundeswehr nach Versuchsreihen mit verschiedenen Pflanzenarten wie Bambus, Berberitzen, Thujen und Eiben.

Die Pflanzen wurden auf einem Testgelände bei Berlin in einer Entfernung von fünf Metern zu einer Fünf-Kilogramm-Ladung TNT Ladung platziert. Nachdem man die Ladung hochgejagt hatte, wurde die Wirkung der Explosionswelle mit Sensoren, die hinter den Pflanzen standen, gemessen. Die Vergleichswerte lieferten Sensoren, die in der gleichen Entfernung zur Sprengladung standen und keinen Pflanzenschutz hatten.

Terrortestsieger Eibe

Die Reduktion des Drucks der Explosionswelle ist laut dem Projektverantwortlichen Paul Warnstedt beachtlich. Den besten Wert erzielten Eiben mit 45 Prozent. Dahinter lagen Thujen mit 40 Prozent, gefolgt von Berberitzen und Bambus mit jeweils rund 30 Prozent. "Die Eiben und Thujen haben nicht nur diese hohen Werte erzielt, sie waren nach der Explosion sogar noch in einem guten Zustand", sagt Warnstedt.

Doch wo und wie könnten die Pflanzen eingesetzt werden? "Überall dort, wo wir an Orten mit vielen Menschen keinen Schutz vor möglichen Anschlägen mit Explosivstoffen haben. Das könnten etwa große Plätze in den Innenstädten sein", so Warnstedt. Die Pflanzen müssten nur in ein gesamtheitliches Sicherheitskonzept integriert werden – und hätten auch noch einen positiven Einfluss auf die Stadtökologie und das Stadtklima. (red, 18. 11. 2018)