Ein schöner Jaguar, in der Standard-Garage. Weil die Sommerreifen des Jaguar passen nicht zum Schnee vor der Garage.

Foto: Christian Fischer

Ich hatte den Autoschlüssel schon in der Hand, da fiel dem zuständigen Pressebetreuer des Autohauses am Rande von Wien auf, dass Mitte November ist – und am Testfahrzeug Sommerreifen montiert sind. Noch ehe ich selbst einen Entschluss fassen konnte, ob mich das stören würde, befand der Pressebetreuer nach Rücksprache mit seiner Abteilung, dass das gar nicht geht. Immerhin waren Winterreifen vorhanden, die Montage würde einen halben Tag dauern. Also war erst einmal nur Zeit vernichtet worden – vorwiegend meine.

Winter ohne Räder

Ich hatte das anders auch schon erlebt. Dass erst gar keine Winterreifen verfügbar waren. Es war ein sportlicher Jaguar, auf den ich eingeteilt war, und beim Abholen stellte sich heraus, dass Sommerreifen aufgezogen waren und es keine Alternative gab. Der Wagen stand übrigens in einer Schneewächte. Anders als jetzt war auch witterungsmäßig tiefster Winter.

Ich fuhr den Jaguar ebenso wagemutig wie halsbrecherisch, aber auch ein wenig dämlich zur STANDARD-Garage, wo ich ihn parkte und auf besseres Wetter und schneefreie Straßen hoffte.

Es war ein super Winter. Es schneite täglich aufs Neue. Jeden Tag schaute ich in der Garage vorbei, tätschelte den Jaguar und prüfte den Zustand der Sommerreifen. Ich studierte die Wettervorschau. Es half nichts: Schnee war angesagt und kam auch, 14 Tage lang. Gerade rechtzeitig zum Rückgabetermin konnten die städtischen Schneepflüge für freie, wenn auch nicht ganz trockene Straßen sorgen, und ich führte den Jaguar vorsichtig zurück. Es wurde einer meiner besten Testberichte. (Michael Völker, 18.11.2018)