Ein Kleinwagen, der mit seinem Komfort überrascht: Der Hyundai i20 fühlt sich größer an, als er ist, und bewältigt auch Langstrecken.

Foto: Michael Völker

Die Infotainmenteinheit bedient man direkt am Bildschirm.

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Das Heck des i20.

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Wien – Es gibt solche und solche. Kleine Autos, die tatsächlich in erster Linie klein sind, wo einen der wenige Platz drückt, dazu kommt meistens, dass man sonst auch nichts unterbringt, dass sie laut sind, wenn sie etwas schneller gefahren werden, dass man sich dann unwohl fühlt und einem die Ohren scheppern. Der Hyundai i20 gehört zur zweiteren Gattung. Kleine Autos, denen man die Kleinheit nicht anmerkt. Die sich erstaunlich erwachsen anfühlen, in denen man gemütlich sitzt, die auch außerhalb der Stadt funktionieren, mit denen man längere Strecken zurücklegen kann, ohne völlig erledigt und zerdrückt zu sein.

Die Konkurrenten

Der i20 matcht sich in seinem Segment immerhin mit Größen wie dem VW Polo, dem Seat Ibiza oder dem Ford Fiesta. Wir sagen: Da kommt der Hyundai nicht nur gut mit. Da hat er wirklich was zu bieten. Wir räumten unsere Vorurteile gegenüber kleinen und günstigen Asiaten nach ein paar Tagen im i20 gleich einmal zur Seite.

Preislich startet der i20 bei 14.000 Euro. Wir hatten als Testwagen die stärkere Version, den turbogeladenen Ein-Liter-Dreizylinder-Benziner mit 120 PS und dem wirklich feinen Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. In dieser Variante kommt der kleine Hyundai auf 23.500 Euro. Zwischen dem normalen Handschalter mit sechs Gängen und dem Doppelkupplungsgetriebe sind 2000 Euro Unterschied. Muss man sich leisten wollen, unsere Empfehlung: Sollte man sich leisten. Für die Ein-Liter-Modelle ist das die deutlich komfortablere Wahl.

Die harten Fakten

Die Beschleunigung liegt bei etwa zehn Sekunden von null auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei beinahe schon beängstigenden 190 km/h, das ist für ein Auto dieser Größe doch schon recht flott. Der Verbrauch bleibt bei forcierter Fortbewegung bis sieben Liter immer noch überschaubar, bei vorsichtiger Fahrweise wird es ein Liter weniger sein.

Wir haben tatsächlich längere Strecken ausprobiert, das geht recht komfortabel, da kennen wir anstrengendere Autos in der gleichen Gewichtsklasse. Das Fahrwerk ist straff gehalten, ohne ungemütlich zu werden. Dazu passt die präzise Lenkung, die die Befehle sehr direkt weitergibt.

Es gibt City-Notbremsfunktion, Müdigkeitswarner und Fernlichtassistent, gegen Aufpreis oder in der besseren Ausstattungsvariante auch einen aktiven Spurhalteassistenten. Mit allem Drum und Dran ist der Hyundai preislich schon in Polo-Dimensionen, dem Vergleich hält er stand. (Michael Völker, 19.11.2018)