Kabul/Doha – Die Taliban haben sich nach eigenen Angaben mit einer hochrangigen US-Delegation zu Vorgesprächen über den Afghanistankrieg getroffen. Das Treffen habe vergangene Woche von Mittwoch bis Freitag im Golfemirat Katar stattgefunden, heißt es in einer Erklärung des Taliban-Sprechers Sabiullah Mujahid vom Montag. Es sei bei keinem Thema zu einer Einigung gekommen.

Es war das dritte direkte Treffen von Vertretern der US-Regierung mit den Taliban seit Anfang Sommer. Die Taliban hätten die aktuelle Lage in Afghanistan angesprochen, auf eine "islamische Regierung" für das Land und eine "wahre Lösung der Probleme" bestanden, heißt es.

Keine Bestätigung aus Washington

Der US-Sondergesandte für Afghanistan, Zalmay Khalilzad, hatte bei einem Besuch in Kabul am Sonntag die Gespräche nicht direkt bestätigt. Allerdings sagte er afghanischen Medien, dass er trotz der Herausforderungen und Schwierigkeiten "vorsichtig optimistisch oder hoffnungsvoll" sei, einen innerafghanischen Dialog zur Beendigung des 17-jährigen Krieges zu ermöglichen.

In den vergangenen Monaten hatten die Taliban den afghanischen Sicherheitskräften schwer zugesetzt. Laut Militärangaben kontrolliert die afghanische Regierung nur noch etwas mehr als die Hälfte der Bezirke des Landes. Alleine in der vergangenen Woche gab es Berichte über Kämpfe in mindestens 16 der 34 Provinzen des Landes. (APA, 19.11.2018)