Zerstörung in der umkämpfen Stadt Hodeidah.

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Sanaa – Im Jemen dämpfen neue Kämpfe die Hoffnungen auf einen Waffenstillstand. Die von Saudi-Arabien geführte Militärallianz attackierte am Montagabend mit mehr als zehn Luftschlägen Stellungen der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen in der Hafenstadt Hodeidah, wie Einwohner berichteten.

Wo der Konflikt im Jemen seinen Ursprung hat
DER STANDARD

Zuvor hatte Jemens Informationsminister Moammar al-Eryani mitgeteilt, dass die Huthis eine Rakete in Richtung Saudi-Arabien abgefeuert hätten, die aber im Jemen niedergegangen sei. Eine Stellungnahme der Rebellen dazu war zunächst nicht zu bekommen.

Am Montagvormittag hatten die Huthis noch mitgeteilt, ihre Drohnen- und Raketenangriffe auf die jemenitische Regierung sowie deren Verbündete Saudi-Arabien und Vereinigte Arabische Emirate zu stoppen. Sie zeigten sich zudem bereit für einen umfassenderen Waffenstillstand, sollte die feindliche Koalition den Frieden wollen. Diese hatte zuletzt ihre Offensive auf Hodeidah unterbrochen.

Resolutionsentwurf

Die britische Regierung bemühte sich auf internationaler Ebene darum, den Druck auf die Kriegsparteien zu erhöhen. London brachte am Montag einen Resolutionsentwurf in den UN-Sicherheitsrat ein, in dem eine sofortige Waffenruhe in Hodeida gefordert wird. Die Kriegsparteien werden außerdem dazu aufgerufen, binnen zwei Wochen die Hürden für humanitäre Lieferungen zu beseitigen.

In dem Bürgerkrieg wurden nach UN-Angaben bereits rund 10.000 Menschen getötet, unter ihnen tausende Zivilisten. Infolge des Konflikts leiden demnach acht Millionen Einwohner unter Lebensmittelengpässen, insgesamt 14 Millionen Menschen im Jemen sind den Angaben zufolge von Hungersnöten bedroht. (Reuters, APA, 20.11.2018)