Kabul – Ein Selbstmordattentäter hat bei einem Anschlag auf eine religiöse Feier in der afghanischen Hauptstadt Kabul am Dienstag über 50 Menschen mit in den Tod gerissen. Mehr als 80 weitere Menschen hätten Verletzungen erlitten, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Rund 40 von ihnen seien in einem kritischen Zustand. Der Attentäter sprengte sich nach Angaben der Polizei in einem Festsaal in die Luft, in dem sich hunderte Koranschüler und Gläubige versammelt hatten, um den Geburtstag des Propheten Mohammed mit Lesungen aus dem Koran zu feiern. Zu dem Attentat bekannt sich zunächst niemand. Der Gebäudekomplex, in dem sich mehrere große Festsäle für Hochzeitsfeiern befinden, liegt in der Nähe des Flughafens.

Die Sicherheitslage in Afghanistan hat sich in den vergangenen Monaten weiter verschlechtert. Sowohl die radikalislamischen Taliban als auch die Extremistenmiliz IS verüben immer wieder Anschläge. Nach Angaben der Vereinten Nationen fielen dem Konflikt zwischen Regierung und Aufständischen in der ersten Jahreshälfte rund 1.700 Zivilisten zum Opfer, so viele wie noch nie zuvor. Seit dem Rückzug des Großteils der ausländischen Streitkräfte im Jahr 2014 haben die Taliban stetig an Boden gewonnen. (APA, 20.11.2018)