Wenige Tage nachdem bekannt wurde, dass Japans Cybersecurity-Minister sein ganzes Leben lang noch keinen PC bedient hat, wurde die nächste technische Panne aus dem Land aus Fernost bekannt. Die neuesten Pläne von Japans Regierung eine umfassende Immigrationsreform zu verabschieden, dürften auf Grund eines peinlichen Excel-Fehlers einen massiven Dämpfer erhalten. Japan plant nächstes Jahr zusätzlichen 340.000 ausländischen Gastarbeitern ein Arbeitsvisum zu erteilen, um den massiven Arbeitskräftemangel abzudecken, der Japan ob seiner massiv alternden Bevölkerung massiv zusetzt. Das würde einer 17-prozentigen Steigerung zu den bestehenden 1,4 Millionen ausländischen Fachkräften im Land, das für seine restriktive Immigrationspolitik bekannt ist, gleichkommen.

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Japans Bevölkerung ist massiv überaltert.
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Aus diesem Grund hatte die Regierung die Gesetzgeber dazu aufgefordert eine Analyse zu erstellen, weshalb Gastarbeiter aus bestehenden Arbeitstrainingsprogrammen ausscheiden. In der vergangenen Woche wurde jedoch bekannt, dass die Zahlen in den Excel-Spreadsheets massive Fehler aufweisen. Beispielsweise wurden die Zahlen für jene Menschen, die angeblich in einen besser zahlenden Job wechselten massiv überschätzt. Tatsächlich flohen die meisten vor schlechten Arbeitsbedingungen und Unterbezahlung. Es kam schlicht und ergreifend zu mehreren massiven Fehlkalkulationen. Das Justizministerium entschuldigte sich später für den Lapsus.

Erntehelfer ist nur einer von vielen Mangelberufen.
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Umstrittenes Gesetz

Das neue Immigrationsgesetz ist umstritten. Befürworter von mehr Immigration loben die verbesserte Flexibilität für Arbeitskräfte zwischen Jobs zu wechseln, um weniger gefährdet vor Ausbeutung zu sein. Außerdem prangern sie den massiven Arbeitskräftemangel an. Dennoch gibt es auch sehr viel Kritik daran, die Arbeitskräfte lediglich in sogenannte Trainingsprogramme zu stecken, da diese wiederum zahlreiche Möglichkeiten für die Arbeitgeber bieten, ihre Arbeitnehmer auf verschiedenste Art und Weise auszubeuten. (21.11.2018)