Innsbruck – Dioden sind elektronische Bauelemente, die das gezielte Weiterleiten von elektrischem Strom in eine Richtung ermöglichen – der Transport in die andere Richtung wird unterbunden. Nun haben Innsbrucker Physiker ein Konzept für ein Bauteil vorgestellt, das Vergleichbares für Magnetfelder leisten soll. Sie präsentierten ihre Arbeit im Fachmagazin "Physical Review Letters".

Ein Team um den theoretischen Physiker Oriol Romero-Isart und den Experimentalphysiker Gerhard Kirchmair von der Universität Innsbruck und vom Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Akademie der Wissenschaften testete den Aufbau im Rahmen von Experimenten. Als Schlüsselelement in dem neuen Bauteil fungiert dabei ein elektrischer Leiter, der sich in der Nähe zweier gegenüberliegender Spulen befindet. Wird der Leiter "mit der richtigen Geschwindigkeit bewegt, wird die Kopplung zwischen ihnen unidirektional und eine Diode für Magnetfelder entsteht", berichtete der Erstautor der Studie, Jordi Prat Camps, der mittlerweile an der University of Sussex in Großbritannien tätig ist.

Die "Diode für Magnetfelder" könnte laut Uni Innsbruck in zahlreiche technische Anwendungen münden. Angesichts der Tatsache, dass sogenannte gekoppelte magnetische Elemente etwa in Elektromotoren, Transformatoren, magnetischen Speichern oder MRT-Geräten im Einsatz sind, könnte "die Verfügbarkeit eines neuen magnetischen Werkzeugs wie einer Diode daher eine Reihe neuer Möglichkeiten eröffnen", so Kirchmair. Konkret könnten so beispielsweise drahtlose Ladegeräte effizienter werden, da Energie von der Ladestation nur noch zielgerichtet zu dem Gerät transferiert wird, das aufgeladen werden soll. (APA, red, 21. 11. 2018)