Es ist wieder Saison für Bretter vor und Aluminium auf dem Kopf ...
Foto: Goldenes Brett

Wien – Anfang November hat die Skeptiker-Vereinigung GWUP (Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften) wieder dazu aufgerufen, Kandidaten für das "Goldene Brett" zu nominieren. Zu ergänzen ist dabei "... vorm Kopf", denn der Schmähpreis wird alljährlich an den größten Unfug aus den Bereichen Pseudowissenschaften, Esoterik und Verschwörungstheorien vergeben.

Unter den 300 Einreichungen erfüllten 190 die notwendigen Kriterien – eine Fachjury hat daraus nun eine Shortlist von drei Kandidaten destilliert, zwischen denen die endgültige Entscheidung in einer Woche fallen wird. Die öffentliche Verleihungszeremonie findet am 28. November in der Wiener Urania und gleichzeitig bei der Parallelveranstaltung im Altonaer Museum von Hamburg statt.

Promis aus Parallelwelten

Einer der Kandidaten ist aus der Berichterstattung der vergangenen Monate bestens bekannt: nämlich das Wiener Krankenhaus Nord respektive der Energetiker Christoph Fasching, der für 95.000 Euro einen "Energetischen Schutzwall" um das Krankenhaus zog. Die GWUP weist darauf hin, dass solcherart "unwissenschaftliche Energie-Zauberei" mittlerweile boomt.

Wer auf Youtube gerne wahllos durch die populären Videos scrollt, hat gute Chancen, schon einmal mit Kandidatin Nummer zwei in Berührung gekommen zu sein: Die Schweizerin Christina von Dreien, laut GWUP das "Wunderkind der Esoterik", nutzt die Videoplattform, um über Bewusstseinserweiterung, multidimensionale Wahrnehmung, Telepathie, Wiedergeburt und Ähnliches zu sprechen.

Mit Kandidat Nummer drei kommt wieder einmal ein Impfgegner zum Zug: Der Deutsche Hans Tolzin wendet sich öffentlich gegen medizinisch notwendige Impfkampagnen und findet mit seinen Vorstellungen trotz der Rückkehr vermeidbarer Krankheiten wie Masern Gehör. Darüber hinaus bezweifelt er, dass es so etwas wie Infektionskrankheiten überhaupt gibt.

Was schon feststeht

Sicher ist bereits, wer das Goldene Brett für das Lebenswerk erhält: Diese Auszeichnung geht heuer an den Bio-Anbieter Demeter, dessen Produkte nicht nur der Ökologie, sondern auch der im frühen 20. Jahrhundert von Rudolf Steiner erfundenen Anthroposophie entsprechen sollen. Die GWUP dazu: "Wer Demeter-Produkte kauft, meint wohl oft, der Umwelt etwas Gutes zu tun – in Wahrheit wird damit ein vorwissenschaftlich-magisches Weltbild gefördert." (red, 22.11.2018)