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Der Migrationspakt sei nicht im Interesse Australiens, erklärte Premierminister Scott Morrison.

Foto: AP Photo/Mark Schiefelbein,

Nun also auch Australien. Das Land reiht sich in die Ablehnungsfront jener ein, die dem UN-Migrationspakt nicht beitreten wollen.

Die Liste ist schon relativ lang: Österreich bildete die Vorhut. Inzwischen verweigern auch Polen, Ungarn, Italien, Israel, die USA und Belgien die Teilnahme an dem Pakt.

Österreich ist damit nicht mehr isoliert. Es ist nur in Gesellschaft jener Länder, die ganz überwiegend (mit Ausnahme Belgiens) rechts, rechtspopulistisch bis rechtsextrem regiert werden und von jeher eine feindselige Haltung gegenüber der Migration eingenommen haben.

Australien ist ein besonderes Beispiel. Es war das Ziel von Bootsflüchtlingen aus Südostasien, zum Beispiel aus Burma, und hat diese erbarmungslos abgewiesen. Das hieß "No way" und sah anfangs so aus, dass die Boote wieder aufs Meer hinausgeschleppt wurden und man die Insassen dort umkommen ließ. Marineoffiziere berichteten von "Leichengirlanden" im Wasser. Später wurden die Flüchtlinge in Lagern auf kleinen Pazifikinseln interniert, in denen unmenschliche Zustände herrschten. Das war das "australische Modell", das anfangs auch Sebastian Kurz als Vorbild sah.

Ob man bei einer solchen Politik nun den Migrationspakt annimmt oder nicht, ist auch schon egal. Der Pakt ist eher ein Versuch, irgendwie Regeln für die Migration festzulegen. Die genannten Länder wollen nicht einmal das. (Hans Rauscher, 21.11.2018)