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Ohne rasche Maßnahmen zur Einsparung von CO2 und anderen Treibhausgasen werde der Klimawandel irreversible Auswirkungen auf das Leben auf der Erde haben, warnen Experten.

Foto: REUTERS/Peter Andrews

Die Treibhausgase, die den Klimawandel am stärksten antreiben, haben alle Rekordstände erreicht, heißt es im neuen Bericht der Weltorganisation für Meteorologie der Vereinten Nationen (WMO). Demnach liegen die Konzentrationen von Kohlendioxid, Methan und Distickstoffoxid weit über dem vorindustriellen Niveau. Und eine Trendwende sei nicht zu erkennen, informieren die Experten.

Das letzte Mal, dass die Erde eine vergleichbare CO2-Konzentration hatte, sei vor drei bis fünf Millionen Jahren gewesen, sagt WMO-Generalsekretär Petteri Taalas bei der Präsentation am Donnerstag in Genf. Damals war es zwei bis drei Grad Celsius wärmer und der Meeresspiegel rund zehn bis 20 Meter höher als jetzt, so Taalas.

Ohne rasche Maßnahmen zur Einsparung von CO2 und anderen Treibhausgasen werde der Klimawandel irreversible Auswirkungen auf das Leben auf der Erde haben, so Taalas: "Die Chance, noch einzugreifen, ist fast vertan."

Viehhaltung und Gasbohrungen mitverantwortlich

In Zahlen gegossen stieg der CO2-Gehalt der Atmosphäre im Vorjahr auf einen weltweiten Durchschnitt von 405,5 parts per million (ppm). Das ist zweieinhalb Mal höher als vor der Industriellen Revolution.

Methan ist für 17 Prozent der globalen Erwärmung verantwortlich: Aufgrund der Emissionen von Rindern, Reisfeldern und Lecks aus Öl- und Gasbohrungen ist die Methankonzentration 3,5-mal höher als zu vorindustriellen Zeiten.

Distickstoffmonoxid (umgangssprachlich Lachgas), das unter anderem die schützende Ozonschicht der Erde zerstört, befindet sich auf mehr als dem doppelten vorindustriellen Niveau. 40 Prozent davon stammen aus menschlichen Aktivitäten.

Verbotenes Kühlmittel weiter hergestellt

Zudem warnen die Forscher wegen eines "Ozonschichtkillers" Alarm, der ebenfalls als Treibhausgas wirkt: Dabei handelt es sich um das längst verbotene Kühlmittel CFC-11 oder Trichlorfluormethan, das nach Angaben der WMO offenbar in Ostasien noch hergestellt werde. Der Rückgang von CFC-11 in der Atmosphäre habe sich seit 2012 deutlich verlangsamt.

"Kein Zauberstab"

CO2 bleibe hunderte Jahre in der Atmosphäre und noch länger in den Ozeanen. "Derzeit gibt es keinen Zauberstab, um das gesamte überschüssige CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen", sagt Elena Manaenkova, stellvertretende Generalsekretärin der WMO.

Hauptfaktor für die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre sind die Emissionen. Rund ein Viertel aller Treibhausgas-Emissionen wird derzeit von den Meeren und der Biosphäre – also der Gesamtheit aller Ökosysteme auf der Erde – absorbiert.

Dies reicht bei Weitem nicht aus, um das im Pariser Klimaabkommen formulierte Ziel zu erreichen, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter, möglichst aber auf 1,5 Grad zu begrenzen. (july, 22.11.2018)