Berlin – Ein 15-jähriger Berliner ist wegen des Mordes an einer 14-jährigen Mitschülerin zu neun Jahren Jugendstrafe verurteilt worden. Das Landgericht Berlin fällte die Entscheidung am Ende eines nichtöffentlichen Prozesses am Donnerstag, sagte eine Gerichtssprecherin. Die Jugendkammer folgte der Argumentation der Staatsanwaltschaft, wonach der mit dem Opfer befreundete Jugendliche aus Mordlust handelte.

Die Mutter hatte das Mädchen Anfang März mit zahlreichen Stichwunden in der gemeinsamen Wohnung im Ostberliner Stadtteil Alt-Hohenschönhausen gefunden. Trotz sofortiger Wiederbelebungsmaßnahmen erlag die Jugendliche ihren schweren Verletzungen. Der wenige Tage später als Verdächtiger ermittelte 15-Jährige gestand die Tötung im Gespräch mit der Polizei, äußerte sich aber nicht zum Motiv.

Die Anklage hatte neun Jahre und zehn Monate Haft gefordert, die Verteidigung eine Freiheitsstrafe von höchstens sechs Jahren wegen Totschlags in einem minderschweren Fall. Im Prozess hatte der Angeklagte geschwiegen. Er stammt nach Schilderung des Opferbeauftragten des Landes Berlin, Roland Weber, aus intakten Familienverhältnissen. (APA, AFP, 22.11.2018)