Der Chef der Fünf-Sterne-Bewegung, Luigi Di Maio, will den täglichen Schlagabtausch mit der EU in Sachen Budget beenden.

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Rom – Der italienische Vizepremier und Chef der Fünf Sterne-Bewegung, Luigi Di Maio, bemüht sich im Streit mit der EU-Kommission wegen der italienischen Budgetpläne um mildere Töne. "Zusammenarbeit und Dialog sind die Grundwerte von Italiens Beteiligung an der EU. Da wir in der Europäischen Union bleiben wollen, muss es zum Dialog kommen", sagte Di Maio der Tageszeitung "La Repubblica" vom Freitag.

"Ich will nicht mit diesem täglichen Schlagabtausch weitermachen. Wir müssen zusammen den Dialog fördern. Ein Treffen genügt nicht", so Di Maio. "Wir wollen Europa nicht den Krieg erklären, aber die Versprechen halten. Unser Ziel ist es, Teile der italienischen Gesellschaft zu unterstützen, die nicht mehr auf Hilfen warten können." Der 32-Jährige bekräftigte, dass Italien weder die EU noch die Eurozone verlassen wolle.

Premier Giuseppe Conte trifft am Samstag EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker in Brüssel. Conte hatte am Donnerstag vor dem Parlament in Rom seinen Budgetplan verteidigt und sich zuversichtlich gezeigt, dass es zu einer Einigung mit Brüssel kommen wird.

Europaminister dementiert Rücktrittsgedanken

Europaminister Paolo Savona hat unterdessen einen Zeitungsbericht zurückgewiesen, wonach er seinen Rücktritt in Betracht zieht. Davon träume die Zeitung "Corriere della Sera", die ihn "seit meiner Amtsübernahme zum Rückzug auffordert", schrieb Savona in einer Whatsapp-Nachricht an die Nachrichtenagentur Reuters.

Die Zeitung hatte zuvor berichtet, der Minister erwäge seinen Rückzug. Hintergrund sei die Entscheidung der Regierung, die EU-Kommission im Streit um die hohe Neuverschuldung herauszufordern. (APA, 23.11.2018)