Berlin – Unter dem Schlagwort "True Media" setzen fünf deutsche Verlage ein Zeichen für mehr Qualität: Springer, Bauer, G+J, Funke und Burda bekunden ihr gemeinsames Interesse an "True Media".

In einer gemeinsam verfassten Erklärung wollen die Verlage künftig fünf Punkte hochhalten: Als "publizistisches Fundament für die pluralistische Demokratie" leiste man erstens einen "unersetzlichen Beitrag zur Sicherung der Freiheit von Meinungen und Informationen". Mit ihren Produkten würden die Verlage "den mündigen Bürger" und seine "freie Meinungsbildung" bestärken, was soziale Netzwerke nicht leisten könnten.

"Wir investieren in Wahrheit", lautet der dritte Punkt der Erklärung: "Unsere publizistische Verantwortung nehmen wir sehr ernst – in Print und Digital." Weiters bürgen die Verlage für "Sicherheit" und Verlässlichkeit, außerdem mache man "Marken begehrenswert".

Gegen Konkurrenz im Web

Mit der Aktion wollen sich die Verlage gegen Konkurrenz im Web positionieren, wo eine "wachsende Verunsicherung" herrsche "angesichts algorithmisch erzeugter Filterblasen, Fake News und alternativer Fakten", heißt es von den Verlagen, die sich zur Gesellschaft für integrierte Kommunikationsforschung (GIK) zusammengeschlossen haben.

Kritik an der Aktion kam prompt: "Das ist schon ein bisschen merkwürdig, dass jetzt fünf Verlage, auch namhafte Verlage, das noch einmal so betonen müssen, um Werbeanzeigen oder Werbekunden wieder zu gewinnen", sagte Moritz Tschermak, Chefredakteur des "Bildblog" auf deutschlandfunk.de. Schließlich hätten die beteiligten Verlage selbst mehrere Regenbogenhefte im Portfolio wie "Echo der Frau", "Freizeitrevue" und "Das neue Blatt". "Die haben mit Wahrheit oder dem Versuch wahrhaftiger Berichterstattung nun wirklich so überhaupt nichts zu tun", sagt Tschermak. (red, 23.11.2018)