Yekatom bei seiner Festnahme nachdem er im Parlament mit einer Waffe gefeuert haben soll.

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Den Haag – Ein Rebellenführer der Zentralafrikanischen Republik hat vor dem Weltstrafgericht die Verletzung seiner Rechte beklagt. Er sei bei seiner Verhaftung in seiner Heimat gefoltert und misshandelt worden, sagte Alfred Yekatom am Freitag in Den Haag vor dem Internationalen Strafgerichtshof.

Ihm werden schwere Kriegsverbrechen wie Mord, Folter und Deportationen im Bürgerkrieg in der Zentralafrikanischen Republik zur Last gelegt.

Anhörung im Frühjahr

Der 43-Jährige gab seinen Namen mit "Alfred Rambo Yekatom" an. Er sei Abgeordneter und im Parlament in Bangui festgenommen worden. "Er sagte, er sei mit dem Kolben von Kalaschnikows geschlagen worden", sagte sein Verteidiger dem Gericht. Er sei einen Monat festgehalten worden und habe keinen Anwalt sprechen dürfen. "Seine Grundrechte wurden verletzt." Sowohl Festnahme als auch die Überstellung nach Den Haag seien daher rechtswidrig. Die Richter wollen die Vorwürfe prüfen.

Bei dieser ersten Vorführung vor dem Gericht musste sich Yekatom noch nicht zu den Vorwürfen äußern. Eine Anhörung zur Rechtmäßigkeit der Anklage ist für das nächsten Frühjahr angesetzt worden. Yekatom soll Anführer einer christlichen Miliz mit rund 3.000 Soldaten gewesen sein, die gegen die muslimischen Seleka in der früheren französischen Kolonie kämpften. (APA, 23.11.2018)