Rom – Das in Malta blockierte Rettungsschiff der deutschen Hilfsorganisation Sea-Eye darf nach monatelangem Gerangel auslaufen. Das Schiff "Seefuchs" habe von der maltesischen Hafenbehörde die Erlaubnis bekommen, nach Deutschland überführt zu werden, sagte der Sprecher der Regensburger Organisation, Gorden Isler, am Freitag. Zuerst hatte "Zeit Online" darüber berichtet.

Das Schiff werde aber nicht zu Rettungseinsätzen benutzt und einen anderen Eigner bekommen, so Isler. Welchen, ist noch unklar. Sea-Eye werde aber mit zwei neuen Schiffen bald wieder ins Mittelmeer zur Rettung von Migranten aufbrechen.

Die "Seefuchs" war nach einem Streit mit Malta um die Registrierung aufgehalten worden. Mittlerweile hat das Schiff eine deutsche Flagge.

In Deutschland werde derzeit die "Sea Eye 2" für den Einsatz vorbereitet, sie soll dann im Dezember von Spanien aus ins zentrale Mittelmeer zurückkehren und fahre unter deutscher Flagge, sagte Isler. Von Spanien soll auch das zweite Schiff der NGO, die "Bavaria One", ausfahren. Sie soll allerdings auf Beobachtungsmission gehen.

Die populistische Regierung in Italien hat Rettungsschiffe von privaten Hilfsorganisationen bereits mehrmals blockiert und verbietet ihnen die Einfahrt in italienische Häfen. Innenminister Matteo Salvini pochte stets darauf, dass der Flaggenstaat des Schiffes die Migranten aufnehmen solle – nicht Italien. Seit der Blockade kommen kaum mehr Migranten in Italien an.

Allerdings fuhr am Freitag eine europäische Hilfsflotte von vier Schiffen einer internationalen Plattform vom sizilianischen Licata aus in Richtung der nordafrikanischen Küste ab. Die Hilfsorganisationen Sea Watch (Deutschland), Proactivia Open Arms (Spanien) und das Projekt "Mediterranea" haben sich zu einer gemeinsamen Such- und Rettungsaktion zusammengeschlossen, als Herausforderung an die populistischen Regierung in Italien, hieß es. Das Projekt "Mediterranea" wird von einer Gruppe oppositioneller Parlamentarier in Italien unterstützt. (APA, dpa, 23.11.2018)