Kaum ein Spiel hat nach 20 Jahren noch so eine große Fangemeinde – vor allem, wenn man bedenkt, dass seit 14 Jahren kein weiteres Game der Reihe erschienen ist.

Foto: valve

20 Jahre ist es nun her, seitdem der Entwickler Valve, heute das Unternehmen hinter dem wichtigsten Spieleanbieter für PC-Games, sein erstes Spiel veröffentlicht hat. Half-Life beeindruckte eine Generation von Spielern so sehr, dass bis heute, 14 Jahre nach dem Erscheinen des zweiten Teils Half-Life 2, immer noch sehnlichst auf eine Fortsetzung gehofft wird. Und das zurecht, denn was das Spiel, wie der "Guardian" aufarbeitet, bietet, ist ein nie dagewesenes Eintauchen in eine Spielwelt, die von ihrem großartigen Storytelling und einer packenden Handlung lebt.

Kontrolle bleibt beim Spieler

Denn anders als bisherige Games nimmt Half-Life trotz der großen Geschichte, die es erzählt, Spielern nie die Kontrolle aus der Hand. Anstatt filmähnlicher Zwischensequenzen, bei denen einem keine Möglichkeit bleibt, als verkrampft zuzuschauen, können Gamer selbst entscheiden, ob sie einem Charakter zuhören möchten oder weitergehen. Das erzeugt das Gefühl, selbst in dem Labor gefangen zu sein, in dem die Geschichte des Spiels erzählt wird.

Überlebenskampf statt Heldenepos

Dem nicht genug, anstatt eines mächtigen Helden, der die aufgrund eines missglückten Experiments aufgetauchten Monster mit wenig Aufwand umbringt, ist Half-Life im Kern eine Geschichte, bei der Spieler mit möglichst wenig Ressourcen um ihr Überleben kämpfen müssen. Das wird auch durch die erste Waffe im Spiel, einem Brecheisen, symbolisiert.

Auch versucht das Game, Spielern eindringlich zu zeigen, dass sich nicht die gesamte Welt um einen selbst dreht. Etwa, wenn andere Wissenschafter brutal von Monstern getötet werden, ohne, dass der Hauptcharakter Gordon Freeman etwas dagegen tun kann, wird das offensichtlich.

Mysteriös und unheimlich

Das ständige Auftauchen des G-Man, eines mysteriösen Charakters in schwarzem Anzug, der offenbar im Hintergrund die Fäden zieht und im späteren Verlauf des Spiels wichtiger wird, steigert die unheimliche Atmosphäre. Das steigert letztlich auf die Relevanz der finalen Wahl, bei der Spieler sich für das kleinere Übel entscheiden müssen. Das Game hinterlässt absichtlich den Eindruck: Die Monster mögen wie die Bösen entscheiden, doch der wirkliche Antagonist ist vielleicht näher an zu Hause, als man glauben mag. (red, 24.11.2018)