Innsbruck/Zams – Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hat am Freitag eine sogenannte vorläufige Anhaltung gegen eine Mutter verhängt, deren 14 Tage altes Baby nach dem Baden gestorben war. Gegen die Frau wird wegen des Verdachts der vorsätzlichen Tötung ermittelt, bestätigte Staatsanwaltschaftssprecher Thomas Willam gegenüber der APA Medienberichte. Die Mutter befinde sich nach wie vor in psychiatrischer Behandlung.

Alleine im Krankenzimmer gebadet

Das Baby war wegen einer leichten Form der Gelbsucht im Krankenhaus Zams in Tirol in Behandlung. Dabei soll die Frau ihren Sohn alleine in einem Zimmer gebadet haben. "Als der Vater in das Zimmer kam, hat er bemerkt, dass das Kind blau angelaufen war", sagte Willam. Das Baby wurde reanimiert und in die Innsbrucker Klinik gebracht, wo es wenig später verstarb.

Eine Obduktion habe ergeben, dass der Säugling ertrunken bzw. erstickt und mehrere Minuten lang ohne Sauerstoffzufuhr gewesen sei, sagte der Staatsanwalt. "Aufgrund dieser mehreren Minuten gehen wir davon aus, dass es nicht versehentlich passiert ist und das Baby nur kurz unter Wasser war, sondern hegen den Verdacht, dass es absichtlich war", so Willam. Zudem sei die Frau zum Zeitpunkt des Vorfalls alleine mit dem Kind gewesen.

Deshalb sei noch am Freitagabend gegen die Mutter eine "vorläufige Anhaltung" verhängt worden. Dies sei quasi das Pendant zu einer Untersuchungshaft bei nicht zurechnungsfähigen Verdächtigen, sagte der Staatsanwalt. Die Frau befinde sich derzeit bis zur Entscheidung des Haftrichters in der Innsbrucker Justizanstalt in der psychiatrischen Abteilung. (APA, 24.11.2018)