Der Vater Augusts von Finck junior (im Bild), Baron August von Finck senior, bewunderte und finanzierte Hitler.

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Man hat sich das oft gefragt: Woher hat die AfD all das Geld? Während andere junge Parteien eisern sparen müssen, gab es bei den Rechten auch in Anfangszeiten Hochglanzbroschüren und Veranstaltungen in offensichtlich nicht ganz billigen Absteigen.

Nun rücken Recherchen des "Spiegel" und der Schweizer "Wochenzeitung" einen Mann ins Blickfeld, der dort nicht sein mag: den bayerischen Milliardär August von Finck junior, der in der Schweiz lebt.

Mit dem 88-Jährigen verbindet man in Deutschland vor allem zweierlei: enormen Reichtum und große Verschwiegenheit. "Forbes" taxiert sein Vermögen auf mehr als 8,6 Milliarden Dollar und reiht ihn in der Liste der reichsten Menschen der Welt auf Platz 167.

Klar ist: Das Vermögen kam durch ein Erbe. Fincks Großvater Wilhelm Peter Finck gründete die Versicherungen Allianz und die Münchner Rück und wurde in den Adelsstand erhoben. Der Vater, Baron August von Finck senior, bewunderte und finanzierte Hitler.

"Rechts vom Gustl steht bloß noch Dschingis Khan"

Eigentlich wollte der 1930 in München geborene Junior zunächst die Liegenschaften des Clans verwalten, doch der Vater schickte ihn zur Ausbildung in die familieneigene Privatbank Merck Finck & Co, die 1990 an die britische Barclays Bank verkauft wurde.

Es blieb auch abseits des Bankgeschäfts genug zu tun. Finck, der mit seiner Frau Francine, geborene Le Tanneux von Saint Paul, auf Schloss Weinfelden im Kanton Thurgau lebt, hat viel Immobilienbesitz in München, war dort an der Brauerei Löwenbräu und ist an Schweizer Unternehmen beteiligt.

Ein weiterer Wohnsitz ist Schloss Seeseiten am Starnberger See in Bayern. Der vierfache Vater steuerte den Hubschrauber zwischen den Schlössern lange selbst.

Politisch äußert sich Finck nicht, aber man kennt seine Haltung, die Bankier Ferdinand Graf von Galen so beschreibt: "Rechts vom Gustl steht bloß noch Dschingis Khan." Finck ließ der CSU Geld zukommen, auch dem rechtspopulistischen Bund Freier Bürger.

Für großes Aufsehen sorgte in den Jahren 2008 und 2009 seine großzügige Gabe von 1,1 Millionen Euro an die FDP. Die Liberalen, die von 2009 bis 2013 mit der CDU regierten, machten sich danach für eine Senkung des Mehrwertsteuersatzes für Hotelübernachtungen von 19 auf sieben Prozent stark. Noch heute ist von der Mövenpick-Steuer die Rede. Denn von dieser profitierte der Eigentümer der Mövenpick-Hotelkette: August von Finck junior. (Birgit Baumann, 25.11.2018)