Wien/Brüssel – Bei der FPÖ ist die Entscheidung über die EU-Liste noch offen. Man wolle abwarten und "schauen, wen die anderen ins Rennen schicken", sagte FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky am Montag. Er selbst sei noch nicht als Spitzenkandidat nominiert worden. Die Liste werde Anfang des Jahres erstellt, man suche noch einen optimalen Zeitpunkt im Jänner oder Februar.

Vilimsky gab sich auch bedeckt zu Spekulationen, wonach der ÖVP-Delegationsleiter im Europaparlament, Othmar Karas, nächster EU-Kommissar werden könnte. Solange nicht klar sei, ob Karas wieder ÖVP-Spitzenkandidat werde, "tu ich diese Themen nicht kommentieren", sagte Vilimsky. Bisherigen Berichten zufolge ist es wahrscheinlich, dass Vilimsky wie schon 2014 die FPÖ-Liste anführen wird.

Kein konkreter Anspruch

Zurückhaltend äußerte sich Vilimsky auf die Frage, ob die in Österreich stimmenstärkste Partei bei der Europawahl den EU-Kommissar stellen soll. Diesen Anspruch "will ich auch nicht erheben." Seit dem EU-Beitritt war Österreich durchgehend durch ÖVP-Politiker in der Kommission vertreten. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hatte das im Mai so kommentiert: "Wir haben eine kaiserliche Erbpacht bei der ÖVP: Jeder Kommissar kommt aus der ÖVP."

Laut Vilimsky ist noch offen, ob die FPÖ unter der symbolischen Führung des italienischen Vizepremiers Matteo Salvini in die Wahl ziehen wird. Man lehne zwar das von Konservativen und Sozialdemokraten propagierte Spitzenkandidatenmodell als "Schimäre" ab, es gebe aber die Überlegung, Salvini "als Gesicht einer internationalen Bewegung mitzunutzen". Auch hier soll die Entscheidung Anfang 2019 fallen. Auf FPÖ-Wahlplakaten werde Salvini aber nicht zu sehen sein. (APA, 26.11.2018)