Pjöngjang/Paris – In Frankreich soll ein hoher Beamter des Senats Spionage für Nordkorea betrieben haben. Der Mann wurde am Sonntagabend vom französischen Inlandsgeheimdienst DGSI festgenommen, wie am Montagabend aus Justizkreisen in Paris verlautete. Bei Verhören wollen die Ermittler herausfinden, ob der Beamte des französischen Oberhauses wirklich vertrauliche Informationen an Pjöngjang weiterreichte.

Die Pariser Staatsanwaltschaft hatte im März Ermittlungen eingeleitet. Der Verdächtigte ist Beamter in der Abteilung für Architektur, Kulturerbe und Gärten des französischen Senats und dort für Verwaltung und Finanzen zuständig. Laut der Nachrichtensendung "Quotidien" des Senders TMC, die als erstes über den Fall berichtet hatte, wurden seine Büros in der Parlamentskammer durchsucht.

Der Absolvent der französischen Verwaltungs-Elitehochschule ENA hat mehrere Werke über Nordkorea verfasst. Laut dem Verlag Delga, der eines seiner Bücher veröffentlicht hat, hat er immer wieder die koreanische Halbinsel bereist und ist Präsident einer Vereinigung für französisch-koreanische Freundschaft. (APA, 27.11.2018)