Wizz bietet Tickets ab 14,99 Euro an, übers Jahr verteilt liegt der Verkaufspreis konzernweit im Schnitt bei 40 Euro.

Foto: Wizz Air Airbus

Wien – "Wir werden in Wien bleiben", sagt Wizz-Air-Gründer József Váradi. Die ungarische Billigairline ist im Frühling am Flughafen Schwechat gelandet, wie viele andere Low-Cost-Carrier auch. Auch wenn der Flughafen Schwechat weiterhin, was die Gebühren betrifft teuer sei, zähle Wien für die Airline zu einem der wichtigsten Absatzmärkte.

Die ungarische Wizz-Air möchte den Flughafen Wien als Sprungbrett nützen. Schon jetzt ist Wizz-Air die größte Billig-Airline Osteuropas. Ab 2019 sollen zusätzliche Flieger in Wien stationiert werden.
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Welche der anderen Player "bluten" und die Reißleine ziehen werden, will Váradi bei einem Pressegespräch in Wien nicht beantworten. Dass es welche geben werde, davon ist er überzeugt. "Der Markt in Wien ist verrückt." Er rate den Kunden, die niedrigen Preise für Tickets auszukosten, denn sehr lange würden die Billigtickets nicht so billig bleiben wie derzeit. Váradi rechnet im Lauf des kommenden Jahres mit einem Anstieg. "Die Preise werden sich stabilisieren."

Wachstumspläne

Váradi wiederholt noch einmal seine ambitionierten Wachstumspläne. Die Verbindungen sollen bis zum Frühling von 27 auf 32 aufgestockt werden. 2019 werden in Wien zusätzlich zu den drei bereits vorhandenen Maschinen zwei weitere stationiert. Dafür sollen um die 20 Piloten und rund 60 Flugbegleiter angestellt werden – "zu wettbewerbsfähigen und ortsüblichen Konditionen", sagt Váradi. Den Piloten zahle man mehr als etwa Eurowings, wenn auch nicht mehr als die AUA. Der Charme für Piloten sei, dass sie bei der schnell wachsenden Wizz Air früher als etwa bei der AUA in den Kapitänsessel aufsteigen könnten.

Kein Betriebsrat, kein Kollektivvertrag

Im Unterschied zur Gewerkschaft Vida findet Váradi, dass man keinen österreichischen Kollektivvertrag und auch keinen Betriebsrat brauche. Wizz habe den Firmensitz in Ungarn und würde hier in Wien keine Geschäftsstelle unterhalten, sondern nur eine Basis. Die Gehälter und Löhne würden allerdings in der Kostenstruktur ohnehin nur acht Prozent ausmachen. Was diese betrifft, sei man aber besonders gut aufgestellt, so gut wie sonst nur der Laudamotion-Hauptaktionär Ryanair. Pro angebotenen Sitzkilometer liege man bei 3,33 Cent, bei Eurowings sei es das doppelte, bei der AUA liege der Wert etwa bei zehn Cent.

Wie hoch die Verluste im ersten Jahr in Wien ausfallen, will Váradi nicht beziffern. Der Break-even soll jedenfalls im kommenden Jahr erreicht und Gewinne im dritten Jahr eingeflogen werden. (rebu, 27.11.2018)

Anmerkung: Bei den Kosten pro angebotenem Sitzkilometer ist ein Fehler unterlaufen, der korrigiert wurde.