Washington/Prishtina – Die USA verlangen vom Kosovo, dass es die jüngst eingeführten 100-Prozent-Zölle für Waren aus Serbien und Bosnien-Herzegowina wieder abschafft. Dies sagte US-Außenminister Mike Pompeo am Montag dem kosovarischen Präsidenten Hashim Thaci, der zu einem Besuch in Washington weilte.

"Er (Pompeo) drängte die Behörden im Kosovo dazu, die Zölle, die auf Importe aus Serbien und Bosnien-Herzegowina erhoben werden, außer Kraft zu setzen", teilte eine Sprecherin des US-Außenministeriums anschließend mit. "Die Normalisierung der Beziehungen zwischen dem Kosovo und Serbien ist der einzige Weg, um für beide Länder den Pfad zur künftigen Integration in die westliche Staatengemeinschaft freizumachen."

Einfuhrembargo

Die Regierung im Kosovo hatte am vergangenen Mittwoch die Einführung der 100-Prozent-Zollbarriere gegen die beiden anderen Balkanländer beschlossen. Die Maßnahme kommt praktisch einem Einfuhrembargo gleich, weil die betroffenen Waren auf diese Weise für die Konsumenten im Kosovounerschwinglich werden.

Der heute fast nur mehr von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 2008 von Serbien abgespalten. Belgrad erkennt seine ehemalige Südprovinz nicht als eigenen Staat an. Mit dem Blockadezoll wollte die Regierung in Pristhina Druck auf die Führung in Serbien ausüben, um ihr die staatliche Anerkennung abzutrotzen. Der Schuss ging jedoch nach hinten los. Der Kosovo, Serbien, Bosnien und die anderen Balkanländer sind Teil der Freihandelszone CEFTA. Der Blockadezoll verstößt klar gegen deren Bestimmungen. Mit den USA hat sich nunmehr der treueste und mächtigste Bündnispartner der Kosovaren gegen diese Maßnahme gestellt. (APA, 27.11.2018)