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Wikileaks will um eine Million Dollar und den Job des Redakteurs wetten, dass sich Julian Assange (links) und Paul Manafort niemals getroffen haben.

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Dem ehemaligen Wahlmanager von Donald Trump, Paul Manafort, droht Ärger. Das Untersuchungsteam von Robert Mueller, das Unregelmäßigkeiten und mögliche russische Einflussnahme auf die US-Präsidentschaftswahl 2016 untersucht, wird er beschuldigt, nach der Unterzeichnung eines Deals zur Strafmilderung unter Eid falsch ausgesagt zu haben.

Manafort weiter unter Druck

Vor kurzem veröffentlichte nun der britische "Guardian" einen Artikel über Manafort. Laut ungenannten Quellen habe dieser sich in der ecuadorianischen Botschaft 2013, 2015 und im Frühjahr 2016 mit Wikileaks-Gründer Julian Assange getroffen. Besonderes Interesse gibt es freilich am behaupteten dritten Meeting, fand dieses doch wenige Monate vor der Wahl statt. In einem internen Dokument des ecuadorianischen Geheimdienstes soll der Trump-Unterstützer als "bekannter Gast" der Botschaft angeführt sein.

Manafort wies die Angaben energisch zurück. Der Bericht sei "zu 100 Prozent falsch", er habe niemals Assange getroffen und sei auch nie von einem Wikileaks-Vertreter kontaktiert worden. Weil die Geschichte trotz seiner Verneinung eines solchen Treffens veröffentlicht wurde, überlegt er, rechtliche Schritte zu ergreifen.

Wikileaks will Entlassung von Redakteur

Bei Wikileaks zeigt man sich außerordentlich erzürnt über die Veröffentlichung des Guardian. Unmittelbar, nachdem der Bericht online gegangen war, veröffentlichte die Organisation einen Tweet. "Erinnert euch an den Tag, an dem der Guardian einem Serienfälscher erlaubt hat, den Ruf der Zeitung total zu zerstören". Man sei bereit, eine Million Dollar darauf zu wetten, dass Manafort Assange niemals getroffen habe. Zudem fordert man auch "den Kopf" der Chefredakteurin Katherine Viner, also ihre Entlassung.

Der Guardian hat auf diese Aufforderung noch nicht reagiert. In den nächsten Monaten könnte aber mehr Klarheit in die Angelegenheit kommen. Die Ermittlungen von Mueller sollen langsam in die heiße Phase gehen. Zuletzt mobilisierte Donald Trump wieder auf Twitter gegen Mueller und seine "Bande wütender Demokraten". Der US-Präsident hat dem Sonderermittler bereits wiederholt Voreingenommenheit und eine "Hexenjagd" unterstellt. (red, 28.11.2018)

Update, 13:15 Uhr: Wikileaks fordert die Entlassung der Chefredakteurin des Guardian, nicht des Autors des Manafort-Artikels. Dies wurde korrigiert.