"Dancing Stars" kommt im März 2019 wieder – ob mit oder ohne Unterhaltungschef im ORF.

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Wien – Bei der Suche nach einem neuen ORF-Unterhaltungschef zeichnet sich eine Pattstellung ab: Während innerhalb der Geschäftsführung der frühere Salzburger Landesdirektor und Entwickler der ORF-2-Tagesschiene "Unterwegs in Österreich" Roland Brunhofer weiterhin als Favorit gilt, bevorzugen die Redakteure ORF-Entwicklerin Doroteja Gradistanac.

Die Bewerber stellten am Dienstag ihre Konzepte den Redakteuren vor. Am Mittwoch präsentierte Wrabetz das Ergebnis intern. Gradistanac entschied das Hearing nach STANDARD-Infos bereits nach dem ersten Wahlgang für sich.

Heikle Aufgabe

ORF-Chef Alexander Wrabetz hat nun die heikle Aufgabe, sich für einen der beiden Bewerber zu entscheiden. Politische Zurufer würde er mit dem gut vernetzten Brunhofer womöglich zufrieden stellen. Redaktionsintern gilt Brunhofers Führungsstil hingegen wie berichtet als umstritten. Ein Verfahren der Gleichstellungskommission endete mit dem Urteil, der Oberösterreicher sei als Führungskraft "ungeeignet". Bestellt Wrabetz Brunhofer trotzdem, droht Ungemach von Seiten der Redaktion. "Er würde sich einen ziemlichen Wickel eintreten", formuliert es ein Mitarbeiter am Küniglberg.

Mittlerweile stellen sich Beobachter die Frage, ob der ORF überhaupt noch einen Unterhaltungschef braucht. Nach neuer Struktur entscheiden die beiden Channelmanager Lisa Totzauer (ORF 1) und Alexander Hofer (ORF 2) über ihre Programme – inklusive Unterhaltungssendungen. Kompetenzstreitigkeiten könnten durch Nichtbesetzung gar nicht erst aufkommen. So wird ORF-intern mittlerweile auch eine Entscheidung "am Sankt Nimmerleinstag" gehandelt.

Weitere Bewerber

Neben Brunhofer und Gradistanac bewarben sich der für Volksmusiksendungen Verantwortliche Florian Illich, der Kabarettist Clemens Haipl. Als Kandidaten der Geschäftsführung schieden sie bei den Hearings vor Assessoren aus. Eine E-Mail-Anfrage bei Roland Brunhofer blieb vorerst unbeantwortet. (prie, 28.11.2018)

Update: Der in der ursprünglichen Version genannte Stefan Zechner hat sich nach neueren STANDARD-Infos nicht beworben.