Peter Klien und Thomas Drozda.

Foto: Screenshot / ORF TVThek

Die Vorfreude, dass Peter Klien eine eigene Late-Night-Show im ORF erhält, steigt mit jedem seiner Auftritte bei "Willkommen Österreich", gleichzeitig aber auch das Bedauern: Die Zuseher müssen sich noch bis Herbst 2019 gedulden.

Die anfängliche Masche, dass er den seriösen ORF-Reporter spielt, zieht nicht mehr. Seine Visage ist schon zu bekannt dafür. Das macht nichts. Klien hat einen anderen Weg gefunden.

Am Dienstag war es in ORF 1 wieder so weit. Also sprach der Satiriker am Parteitag der SPÖ Politiker und Sympathisanten an und klatschte dabei kräftig in die Hände, um die Partei aus dem frühen Winterschlaf zu holen: "Aufwachen, Genossen" und "Aufwachen, SPÖ".

Peter Klien

Aufgewacht ist auch Altkanzler Franz Vranitzky, spätestens als er mit Kliens Fragen konfrontiert wurde. Bei dem Spiel "Prolo oder Bobo?" bekam er "Prolofaktor drei" attestiert – nach Fragen wie "Mein Feierabend ist a) Netflix oder b) ned fix" oder "Mein Bier ist a) aus einer kleinen belgischen Biobrauerei oder b) ned deppert".

Ned deppert stellte sich auch Ex-Klubobmann Josef Cap an: "Danke, ich glaube, es ist auch besser so", replizierte er, als Klien sagte, dass der ORF nichts mehr für die SPÖ tun könne. Rotfunk? Ade!

Den besten Riecher hatte Klien aber bei SPÖ-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda, der bei ihm zu "Herrn Protzda" mutierte. In Anlehnung an sein Faible für Luxusuhren fragte ihn Klien, wie spät es denn sei, und bot ihm Uhren zum Kauf an, die er um sein Handgelenk geschlungen und im Sakko versteckt hatte. Drozda parierte mit Humor: zu wenig luxuriös, das Gold sei ihm zu sehr Understatement, lautete sein Befund: "Ich hätte gerne die mit Diamanten besetzte." Sehr edel! (Oliver Mark, 28.11.2018)