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Seoul – Südkorea hat am Mittwoch erfolgreich eine Trägerrakete mit selbstentwickeltem Antrieb getestet, wie Vize-Wissenschaftsminister Lee Jin Gyu mitteilte. Die einstufige Rakete hob vom Naro Space Center an der Südküste des Landes ab und erreichte 319 Sekunden später eine suborbitale Höhe von 209 Kilometern.

Zum Vergleich: Das ist etwa die halbe Höhe des ISS-Orbits, liegt aber bereits an der Untergrenze der sogenannten Low Earth Orbits sowie im Bereich der Parkbahnen, die Trägerraketen ansteuern, ehe sie auf ihr endgültiges Ziel justiert werden. Nach dem Erreichen des Gipfelpunkts ihrer Flugbahn stürzte die Rakete 429 Kilometer südöstlich der Insel Jeju ins Meer.

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Nach Angaben des koreanischen Raumfahrtinstituts KARI wog die Testrakete 52 Tonnen und war knapp 26 Meter lang. Südkorea will mit dem selbstentwickelten Triebwerk schon in naher Zukunft seine eigene dreistufige Trägerrakete ins All schicken, die unter der Bezeichnung Korea Space Launch Vehicle-2 (KSLV-2) läuft. KSLV-2 soll erstmals 2021 ins All starten und unter anderem Satelliten in ihre Orbits bringen.

Ein KARI-Sprecher nannte den nun absolvierten Test einen "bedeutenden Schritt vorwärts" bei der Entwicklung einer eigenen Trägerrakete. Es war der erste Raketenstart in Südkorea seit 2013 – damals setzte das Land allerdings noch auf russische Technologie, als es erfolgreich einen kleinen Satelliten im All ausbrachte. Satelliten-Starts 2009 und 2010 waren gescheitert. (APA, red, 28. 11. 2018)

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