Foto: APA/AFP/GALI TIBBON

Tel Aviv – Israelische Archäologen können von einem spektakulären Fund berichten – und er war nicht das Ergebnis gezielter Grabungen. Ein israelischer Siedler war es, der per Zufall bei einem Spaziergang auf ein Artefakt aus der Jungsteinzeit stieß. Es handelt sich um eine steinerne Maske, die nach ersten Schätzungen der israelischen Altertümerbehörde etwa 9.000 Jahre alt sein dürfte.

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Ronit Lupu, Expertin einer Spezialeinheit zur Prävention von Raubgrabungen, sprach von einem fantastischen Fund. Weltweit wurden laut der Behörde erst 15 jungsteinzeitliche Masken entdeckt. Artefakte wie dieses seien typisch für die Periode des fundamentalen Wandels, der sich damals vollzog: dem Übergang von Jäger-und-Sammler-Gemeinschaften zu Landwirtschaft betreibenden Gesellschaften.

Die Maske besteht aus rosa-gelbem Kalkstein und ist einem menschlichen Gesicht nachempfunden. Sie hat zwei große Augenlöcher sowie eine kleine Erhebung als Nase, selbst Zähne um den Mund herum sind angedeutet. An den Rändern weist die Maske zudem vier Löcher auf – aller Wahrscheinlichkeit nach, um sie beim Tragen zu befestigen. Die Archäologen vermuten, dass die Steinmaske in Riten des Ahnenkults zum Einsatz kam, der zu jener Zeit häufig praktiziert worden sei.

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Spannend sei vor allem, dass die mit Steinwerkzeugen bearbeitete Maske fast komplett fertiggestellt worden sei. Lupu: "Der Stein ist schon völlig geglättet, und die Gesichtszüge sind perfekt und symmetrisch, selbst die angedeuteten Wangenknochen."

Die Behörde wollte auf Nachfrage keine Einzelheiten nennen, wie und wo genau die Maske gefunden wurde. Sie stamme aus der Nähe der Stadt Hebron im Westjordanland, hieß es lediglich. (red, APA, 28.11.2018)

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