Tschechiens Verteidigungsminister Lubomir Metnar bei einer Pressekonferenz Ende Oktober.

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Kabul/Prag – Der tschechische Verteidigungsminister Lubomir Metnar hat Vorwürfen der Misshandlung durch in Afghanistan stationierte Soldaten seines Landes entschieden widersprochen. "Ich weise es zurück, dass unsere Soldaten an diesem Vorfall beteiligt gewesen sind", sagte der 51-Jährige am Mittwoch in Prag.

Ende Oktober war ein 42 Jahre alter Hundeführer der tschechischen Armee auf dem Luftwaffenstützpunkt Shindand von einem Mitglied der afghanischen Armee erschossen worden. Wie die US-Zeitung "New York Times" nun unter Berufung auf Familienmitglieder des mutmaßlichen Schützen berichtete, soll der Schütze nach dem Vorfall von Nato-Soldaten aus den USA und Tschechien verprügelt worden sein. Er sei später an seinen Verletzungen gestorben.

"Irreführende Spekulationen"

Metnar sprach von irreführenden Spekulationen. In jeder Armee eines demokratischen Landes würden solche Ereignisse "ordentlich und routinemäßig" untersucht, betonte der Minister der liberal-populistischen Partei ANO. "Es gibt keinen Zweifel, dass unsere Soldaten im Einklang mit den geltenden Gesetzen und Regularien gehandelt haben", betonte auch Generalstabschef Ales Opata.

In den vergangenen Jahren hat es immer wieder sogenannte Insiderangriffe afghanischer Soldaten auf Mitglieder der internationalen Koalition gegeben. Tschechien ist seit 1999 Nato-Mitglied und derzeit mit rund 350 Soldaten am Hindukusch vertreten. (APA, 28.11.2018)