Als Hommage an Fragilität und Endlichkeit des Universums inszeniert die Land-Art-Künstlerin Eva Gruber filigrane Collagen aus natürlichen Materialien. Jenseits jeglicher Idylle.

Den Einblick in Eva Grubers Buch fotografierte Lukas Friesenbichler.

Als versuchte sie den Augen-Blick, den idealen Moment, das Hier und Jetzt, das Sein in all seiner Vergänglichkeit und all seiner Unendlichkeit einzufangen, begibt Eva Gruber sich zum virtuosen Notat der Dinge. Die Land-Art-Künstlerin schält Unvorhersehbares aus dem Eis, aus der Erde, aus Schnee und Brachland. Subkutan entdeckt sie die Geheimnisse des Universums, indem sie die Stille der Natur reflektiert.

Ihre Arbeiten sind stets temporär. Sie mäandern und verändern sich. In den realen Metamorphosen spiegeln sich einerseits die Wechsel der Jahreszeiten, aber auch die Unwägbarkeit definierter Charakteristika. Die Einzigartigkeit im Momentanen einer Schneetätowierung, einer Eisblume, eines im Herbstwind verwehten Laubhaufens ist ihr Handwerk. Gruber bekennt, dass ihr intensives Bestreben als Künstlerin darin besteht, "poetische Bilder als Ausdruck des achtungsvollen Verbunden-Seins mit der Natur zu kreieren".

Zyklen des Daseins

Die nun vorliegende Dokumentation dekuvriert Grubers mittlerweile elf Jahre währende Zeit am Fluss. Die 1963 Geborene, im Schwarzatal, in Wien und auf Reisen Lebende seziert die Zyklen des Daseins. Universalkünstler André Heller apostrophierte Grubers Wassertätowierungen, Steinnotizen, Beerenmosaike als "verwehende Glückskunst erster Klasse", Augen und Sinnlichkeit "sagen Danke". (Gregor Auenhammer, 3.12.2018)