Wien – Eine Fischallergie ist eine Herausforderung, denn nicht nur das Essen von Fischen kann einen anaphylaktischen Schock auslösen, sondern auch das Inhalieren von Fischdämpfen auf Märkten oder in Restaurants.

Doch es gibt Hoffnung für die Betroffenen: Forscher der Med-Uni Wien haben in einer kleinen Studie herausgefunden, dass das Protein Parvalbumin, das die Allergie üblicherweise auslöst, in Knorpelfischen viel weniger allergen ist als in Knochenfischen. Demnach könnte der Nagelrochen Raja clavata auch für Fischallergiker eine genießbare Alternative sein. Zumindest zeigten zehn von elf Testpersonen keine negativen Reaktionen.

Weiter forschen

"Unter der Voraussetzung, dass Allergiker vorab einen entsprechenden Allergiespezialisten konsultieren und auf eine mögliche Toleranz des Nagelrochens getestet werden, ergibt sich möglicherweise eine unerwartete Alternative für Menschen, die trotzdem Fisch essen möchten", sagt Studienleiter Heimo Breiteneder.

Raja clavata sind weit verbreitet – vom Ostatlantik über Norwegen, die Nordsee bis Namibia – und werden als Speisefisch und Delikatesse derzeit neu entdeckt. Kulinarisch werden die flügelartigen Brustflossen als Filet verwendet.

Die Wissenschafter der Med-Uni Wien wollen ihre These nun an einer größeren Stichprobe überprüfen und weitere Fische ermitteln, die Menschen mit Fischallergie gefahrlos verzehren können. (red, APA, 1.12.2018)