Wenn man mit einem Quantenraumschiff über eine Materiewelle gleitet, sich in der Menschheitsgeschichte verliert oder sich durch einen Neuronenwald im Gehirn kämpft – dann befindet man sich möglicherweise in einem Wissenschaftscomic. Das Medium Comic mit seinen verschiedenen Erzählebenen, in denen Text und Bild ein gemeinsames Ganzes ergeben, eignet sich hervorragend, um komplexe Sachverhalte anschaulich zu visualisieren. Nebenbei bietet die Formenvielfalt jedwede Möglichkeit, Fakten zu vermitteln und nebenbei der Fantasie freien Lauf zu lassen.

Bis 15. Februar können Vorschläge für Wissenschaftscomics eingereicht werden.
Foto: ÖAW

Lange wurde das Medium kaum dazu genützt, um Wissenschaft unter die Leute zu bringen, wohl auch aufgrund des nach wie vor im Hintergrund schwelenden Klischees, dass Comics kaum mehr als triviale Unterhaltung bieten und ohnehin Kindern eher schaden als sie bilden würden. Das sich dieses Bild mittlerweile geändert hat, zeigt ein Wettbewerb für Wissenschaftscomic, den die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) ausgeschrieben hat.

Gesucht werden Comicstrips, die Kindern im Alter von acht bis zwölf Jahren die Faszination des Forschens vermitteln und ihren Entdeckergeist wecken. Bis zu vier, jeweils mit 12.000 Euro dotierte Preise werden für die besten Arbeiten vergeben, teilte die ÖAW am Freitag mit.

Begeistern für Forschung

"Kinder sind neugierig und wollen die Welt entdecken. Das ist etwas, das sie mit der Wissenschaft gemeinsam haben", sagt Oliver Jens Schmitt, Präsident der philosophisch-historischen Klasse der ÖAW. "Mit Wissenschaftscomics für Kids wollen wir Kinder spielerisch mit Forschung in Berührung bringen und für Wissenschaft begeistern", so Schmitt weiter, der Vorsitzender der Preisjury ist, die aus Vertreterinnen und Vertretern der ÖAW und des Stadtschulrats Wien besteht.

Für die Teilnahme sind vier gezeichnete Seiten und ein Exposé des geplanten Comics notwendig. Die Themen können die Zeichner frei aus den Forschungsbereichen der 28 Akademieinstitute wählen. Die Bandbreite ist also reichhaltig und umfasst Archäologie und Geschichtswissenschaften genauso wie Demographie und Sozialanthropologie bis hin zu Physik und Life Sciences. In der Endfassung sollen die Comics 20 Seiten umfassen. Die Werke der Gewinner sollen zum Schulbeginn im Herbst 2019 veröffentlicht und kostenfrei zum Download im Web erhältlich sein. Einsendeschluss ist der 15. Februar 2019. (kri, 30.11.2018)