Will 2019 für Österreich zum Song Contest nach Tel Aviv fahren: Hyäne Fischer.

Foto: hyäne fischer

Hyäne Fischer ist eine Kunstfigur, die mit ihrem Lied Im Rausch der Zeit für Österreich zum Song Contest 2019 nach Tel Aviv fahren will. Das ist traditionellerweise nicht weiter schlimm. Den Karriereweg von dort in die Mehrzweckhallen zwischen Mistelbach und Lauterach haben zuvor schon viele eingeschlagen. Interessant bei Hyäne Fischer ist allerdings ein Alleinstellungsmerkmal. Zwar mögen die synthetischen Discoschlager-Klänge ihres Lieds Im Rausch der Zeit im gängigen Lokalradio-Einzugsbereich für Best Ager liegen, die in den 1980er-Jahren die Zeit ihres Lebens hatten. Wenn man die Pet Shop Boys kennt, wird man auch mit dem unterkühlten Song Hyäne Fischers etwas anfangen können.

Was Hyäne Fischer allerdings gleichzeitig auszeichnet, wie es auch ein Vermarktungsproblem für sie darstellt, ist für die Laufkundschaft in den Social-Media-Kanälen, in denen sie umgeht, eines: Hyäne Fischer eignet sich die subversive Taktik ihres slowenischen Vorbilds Laibach an (Leben heißt Leben), um mittels scheinbaren Einverstandenseins und Kokettierens mit einer totalitären Ästhetik rechte gesellschaftliche Befindlichkeiten zu unterwandern.

Hyäne Fischer wählt dafür eine patriotische Lodentracht im Stil der 1930er-Jahre. Dahinter steckt als Ideengeber, der nichts mit der Sache zu tun haben will, die Wiener Burschenschaft Hysteria. Diese hat es sich zum Ziel gemacht, uns Burschis mittels eines gesund-aggressiven Feminismus zu unterwerfen und dorthin zurückzubringen, wo wir arme Trutscherln hingehören, an den Herd. Hm. Die Idee aber ist großartig. (Christian Schachinger, 30.11.2018)