München – Der deutsche Fernsehjournalist und Publizist Dagobert Lindlau ist tot. Wie seine Familie dem Bayerischen Rundfunk bestätigte, starb er am Freitag im Alter von 88 Jahren in seinem Haus in Vaterstetten bei München. Er war fast 40 Jahre lang für den Sender tätig. Von 1969 bis 1992 arbeitete er als BR-Chefreporter. Vier Jahre lang leitete er die Redaktion "Report München".

Für die ARD moderierte Lindlau ab 1975 die Sendung "Weltspiegel" und später die Talkshow "Veranda". 1993 übernahm Lindlau beim Kölner Privatsender Vox die Gesprächssendung "Gegen den Strich". Zu den von ihm verfassten Büchern gehören "Der Mob – Recherchen zum organisierten Verbrechen" und "Der Lohnkiller".

"Knatterton-Ehrenmütze"

1982 erhielt Lindlau für seine Recherchen über die organisierte Kriminalität die "Knatterton-Ehrenmütze" des Bundes Deutscher Kriminalbeamter. Darüber hinaus wurde er für seine "couragiert-kompetenten Kommentare" und seine "imponierenden Beiträge zur Gesprächskultur im Fernsehen" mit drei Adolf-Grimme-Preisen ausgezeichnet.

BR-Chefredakteur Christian Nitsche würdigte den Verstorbenen mit den Worten: "Sagen, was ist, ob es gefällt oder nicht, dies war sein Prinzip. (...) Lindlau prägte immer wieder die öffentliche Diskussion, weil er die Dinge ohne Umschweife beim Namen nannte." (APA, AFP, 30.11.2018)