Ex-Staatsmänner unter sich: US-Präsident George H. W. Bush zusammen mit Michail Gorbatschow (liks) und Helmuth Kohl (rechts).

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Der aktuelle US-Präsident Donald Trump nimmt an dem Staatsbegräbnis für den verstorbenen Präsidenten George H. W. Bush teil und werde zudem "Mittwoch, den 5. Dezember, zu einem Nationalen Trauertag bestimmen". Das teilte Trump-Sprecherin Sarah Sanders am Samstag mit.

Die staatlichen Trauerfeierlichkeiten sollen sich über mehrere Tage erstrecken. Bei einem für den Vormittag geplanten Telefonat wolle Trump Bushs Sohn, dem früheren Präsidenten George W. Bush, persönlich seine Anteilnahme, die der First Lady und die des ganzen Landes ausdrücken. In den USA und auch international gab es viel Lob und Anerkennung für den verstorbenen Ex-Präsidenten.

Anerkennung von Vorgängern und Nachfolgern

Alle ehemaligen US-Präsidenten würdigten ihren Kollegen und sprachen ihr Mitleid aus. Der 94-jährige Ex-Präsident Jimmy Carter (1977-81) sagte: "Seine Regierung war gekennzeichnet durch Anstand, Höflichkeit und gesellschaftliche Verantwortung."

Sohn George W. Bush würdigte seinen verstorbenen Vater als "Mann mit den besten Eigenschaften und der beste Vater, den ein Sohn oder eine Tochter sich wünschen konnte."

Bushs unmittelbarer, demokratischer Nachfolger Bill Clinton sagte er sei zutiefst dankbar für jede Minute, die er mit Präsident Bush verbringen durfte habe und werde diese Freundschaft stets als" eines der größten Geschenke" in seinem Leben ansehen".

Barack Obama, 44. Präsident der USA sagte "George H. W. Bushs Leben sei der "Beweis für die Idee, dass der Dienst an der Allgemeinheit eine edle, freudvolle Berufung ist (...) Dieses Vermächtnis wird vielleicht niemals erreicht werden, auch wenn er von uns allen gewollt hätte, dass wir es versuchen."

Internationale Würdigungen

Der Ex-Staats- und Parteichef der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, der gemeinsam mit Bush das Ende des Kalten Krieges herbeiführte, lobte ihn als "echten Partner" und erinnerte sich an die "dramatische Zeit, die von jedem enorme Verantwortung abverlangte." Russlands aktueller Staatschef Wladimir Putin sagte: "George Bush der Ältere hat viel getan, um die russisch-amerikanische Zusammenarbeit in Fragen der internationalen Sicherheit zu stärken." Bush habe politisch "Mut und Weitsicht" bewiesen.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres würdigte die Zusammenarbeit Bushs mit den Vereinten Nationen. Bush habe den USA ehrenhaft gedient und die Vereinten Nationen mit Hingabe unterstützt, hieß es am Samstag in einer Mitteilung des Generalsekretärs.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel würdigte Bush als "großen Patrioten und Staatsmann". In einem Kondolenztelegramm an US-Präsident Donald Trump übermittelte sie am Samstag Bushs Familie und dem gesamten Volk ihr "tief empfundenes Mitgefühl". Deutschland habe in Bushs Präsidentschaft "die Kraft und Verlässlichkeit der deutsch-amerikanischen Freundschaft erlebt". Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier lobte das "unbeirrte Eintreten für die deutsche Wiedervereinigung". Man werde sich daran "immer in tiefer Dankbarkeit erinnern"

Österreichs Außenministerin Karin Kneissl würdigte Bush senior als analytischen Geist und "Architekten der Ära nach dem Kalten Krieg." Auch für Frankreichs Präsident Emmanuel Macron war er "ein großer Staatsführer und eine unerschütterliche Stütze des Bündnisses mit Europa." Die britische Premierministerin Theresa May und Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker dankten ihm für dessen Beitrag zum friedlichen Ende des Kalten Krieges. (red, APA, 1.12.2018)