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Der US-Amerikaner Deontay Wilder bleibt Schwergewichts-Weltmeister.

Foto: AP/Mark J. Terrill

Los Angeles – Der WBC-WM-Kampf zwischen Deontay Wilder und Tyson Fury in Los Angeles hat keinen Sieger gebracht. Durch das Unentschieden behielt der 33-jährige US-Amerikaner Wilder den WM-Titel. Ein Punktrichter wertete 115:111 für Wilder, einer 114:112 für den 30-jährigen Engländer Fury. Der dritte Unparteiische errechnete für den Fight ein 113:113.

Beide weiterhin ungeschlagenen Schwergewichts-Boxer betrachteten sich nach dem Kampf als Sieger. Fury war vor 17.698 Zuschauern im Staples Center insgesamt tonangebend und hätte nach Einschätzung von neutralen Beobachtern den Ring trotz zweier erlittener Niederschläge als Sieger verlassen können.

Mit Remis gewonnen

Freilich fühlte sich auch Wilder nach dem Kampf als Gewinner. Schließlich gelangen dem schlagstarken Titelverteidiger zwei Niederschläge, in der 9. und 12. Runde. Wilder war selbst überrascht, dass Fury nach dem zweiten Niederschlag in der 12. Runde den Kampf nochmals aufnehmen konnte. Wilder bejubelte da bereits einen vermeintlich vorzeitigen Erfolg. Doch Fury war nach der harten Rechten und dem linken Haken von Wilder nach dem Anzählen des Ringrichters bei Neun wieder kampfbereit.

Am Ende wahrten beide Boxer ihre Ungeschlagenheit, verließen aber erstmals in ihrer Profikarriere den Ring nicht als Sieger. Ein Rückkampf zwischen Fury und Wilder ist damit so gut wie sicher. "Es wird zu 100 Prozent dazu kommen", versprach Fury. Und Wilder kündigte an: "Das nächste Mal werde ich ihn präziser treffen."

Unbesiegt

Fury war vor dem Fight gegen Wilder in seiner Profikarriere nur ein Mal in einem Kampf zu Boden gegangen – 2013 in New York gegen den US-Amerikaner Steve Cunningham. Erst zum zweiten Mal musste der 96,4 kg schwere Wilder über alle Runden gehen, 39 Kämpfe zuvor hatte er vorzeitig gewonnen.

Ex-Weltmeister Fury bleibt in 28 Profikämpfen ebenfalls unbesiegt. Für den 2,06 m großen und 116,3 kg schweren Briten war es der Versuch, zum zweiten Mal in seiner Karriere Weltmeister zu werden. 2015 hatte er den Langzeit-Weltmeister Wladimir Klitschko nach Punkten besiegt. Danach fiel Fury in ein Loch, konsumierte Alkohol und Kokain und legte rund 50 kg an Gewicht zu.

Comeback

Mitte dieses Jahres kehrte Fury nach zweieinhalbjähriger Ringpause inklusive Dopingsperre zurück. Der Fight gegen Wilder war sein dritter nach dem Combeack. Und der Engländer konnte gegen Wilder zeigen, dass sein Punktsieg gegen Wladimir Klitschko seinerzeit kein Zufall war. Fury war trotz seiner Größe und dem respektablen Gewicht leichtfüßiger, beweglicher und zeigte einige gelungene Kombinationen. Wilder verzeichnete die härteren Einzelschläge.

Der Rückkampf von Fury gegen Wilder könnte nun auch in Großbritannien stattfinden. "Das wäre natürlich ein Stadion-Kampf mit garantierten 80.000 Zuschauern", erklärte Furys Promoter Frank Warren. Klar ist unterdessen auch, dass der WBA-Super-, WBO- und IBF-Champion Anthony Joshua im April seine Titel noch nicht gegen seinen Landsmann Fury oder Wilder verteidigen wird. (APA, 2.12.2018)