Ottawa – Nach der mysteriösen Erkrankung eines weiteren Diplomaten überprüft Kanada seine diplomatische Vertretung in Kuba. In der kommenden Woche werde eine hochrangige Delegation nach Kuba reisen, um den Botschaftsbetrieb zu prüfen und das Risiko für die Mitarbeiter weiter zu senken, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Ottawa am Samstag. Kanada hält sich demnach "sämtliche Optionen" offen. Einzelheiten nannte der Sprecher allerdings nicht.

Mysteriöse Beschwerden von Diplomaten aus den USA und Kanada in Kuba sorgen seit zwei Jahren für Rätselraten: Botschaftsmitarbeiter und deren Familienangehörige klagten seit Ende 2016 über Probleme wie Schwindel, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Hör- und Sehprobleme, Gleichgewichtsstörungen, Übelkeit und Konzentrationsschwäche. Betroffen sind mittlerweile 25 US-Bürger und 13 Kanadier.

Noch keine Ursachen gefunden

Den neuesten Fall hatte die kanadische Regierung am Donnerstag bekanntgegeben. Den kanadischen Botschaftsmitarbeitern wurde freigestellt, den Karibikstaat zu verlassen und nach Hause zurückzukehren.

Washington hatte Havanna für die rätselhaften Symptome verantwortlich gemacht, deren Ursachen aber nie wirklich geklärt werden konnten. Zunächst war von mutmaßlichen "Akustik-Attacken" auf das Botschaftspersonal die Rede gewesen. Ottawa war letztlich aber zu dem Schluss gekommen, dass ein solches Szenario "unwahrscheinlich" sei. (APA, AFP, 2.12.2018)