Berlin/Essen/Köln – Beim Zusammenschluss der deutschen Warenhäuser Kaufhof und Karstadt soll es keine umfangreichen Filialschließungen geben. Die Filialen "sind und bleiben das Herzstück", sagte der bisherige Karstadt-Chef und neue Chef beider Häuser, Stephan Fanderl, der "Bild am Sonntag". "Wir leben nicht davon, Filialen zu schließen, sondern davon, sie erfolgreich zu betreiben."

Die Eigentümer von Karstadt und Kaufhof, die österreichische Signa-Holding des Investors René Benko und der kanadische Handelskonzern HBC, hatten Mitte September mitgeteilt, die beiden Warenhausketten zusammenzuschließen. Der Zusammenschluss von Karstadt und Kaufhof wurde Ende November offiziell vollzogen. Die Karstadt-Mutter Signa hält dabei einen Anteil von 50,01 Prozent an dem neuen Gemeinschaftsunternehmen, HBC 49,99 Prozent.

Harter Kampf um schwarze Zahlen

Dass um jedes einzelne Haus gekämpft werde, habe man schon bei Karstadt gezeigt. "Auch bei Kaufhof wird es ein harter Kampf, jede einzelne Filiale zurück in die schwarzen Zahlen zu führen", sagte Fanderl der Zeitung. "Umfangreiche Schließungen wird es nicht geben."

Die Namen Kaufhof und Karstadt sollen erhalten bleiben. Die Entscheidung, ob die Zentrale künftig in Essen oder Köln sein soll, ist noch offen. Beide Standorte kommen laut Fanderl in Betracht. Anfang 2019 soll es dazu eine Entscheidung geben.

Der neue Warenhausriese wird europaweit 243 Standorte haben und rund 32.000 Mitarbeiter beschäftigen. Der Zusammenschluss soll die Warenhäuser wieder wettbewerbsfähig machen. Kaufhof und Karstadt macht seit Jahren der Siegeszug von Billiganbietern wie Primark und Online-Händlern wie Amazon oder Zalando zu schaffen. Eine weitere große Konkurrenz sind die großen Einkaufszentren. (APA, dpa, 2.12.2018)