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Zehntausende demonstrieren in Europa für einen Ausstieg aus der Kohleenergie.

Foto: REUTERS/Kacper Pempel

Brüssel/Bratislava/Katowice – Zum Beginn des Uno-Klimagipfels im polnischen Katowice ("COP 24") haben in Brüssel Zehntausende Menschen für den Klimaschutz demonstriert. Etwa 65.000 Menschen zogen nach Polizeiangaben am Sonntag durch die belgische Hauptstadt. Sie forderten demnach auf nationaler, europäischer und globaler Ebene stärkere Maßnahmen zur Begrenzung des Kohlendioxid-Ausstoßes.

Bei der Weltklimakonferenz in Polen vom 3. bis zum 14. Dezember sollen die weitreichenden Beschlüsse der Pariser Klimakonferenz von 2015 durch klare Regeln zur Umsetzung und Überprüfung ergänzt werden. In Paris war beschlossen worden, die Erderwärmung auf unter zwei Grad, möglichst sogar auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Zigtausende demonstrierten in Deutschland

Bei den Bemühungen zur Verhinderung einer Überhitzung des Planeten geht es im Kern darum, möglichst bald und vollständig die Freisetzung von Treibhausgasen zu stoppen. Die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas, bei der Kohlendioxid freigesetzt wird, steht dabei im Mittelpunkt. Es gibt aber auch Widerstände wegen möglicher negativer wirtschaftlicher und sozialer Folgen einer zu abrupten Energiewende.

An Demonstrationen in den deutschen Städten Berlin und Köln unter dem Motto "Kohle stoppen – Klimaschutz jetzt" beteiligten sich unterdessen nach Angaben der Veranstalter insgesamt 36.000 Teilnehmer. Die Polizei nannte erheblich niedrigere Zahlen.

Greenpeace-Aktivisten in Slowakei verhaftet

In der Slowakei wurden indes zwölf Greenpeace-Aktivisten nach einem Anti-Kohle-Protest auf dem Förderturm eines slowakischen Kohlekonzerns inhaftiert. Ein Gericht in der Slowakei lehnte es am Sonntag ab, die Umweltschützer auf Kaution freizulassen, wie die Agentur TASR meldete. Es bestünde Grund zur Sorge, dass sie erneut straffällig würden und den Betrieb eines anderen Kohlekonzerns stören könnten, lautete die Begründung.

Laut Greenpeace hatten die Klimaschützer im Vorfeld der "COP 24" im polnischen Katowice für einen raschen Ausstieg aus der Kohle und für den Ausbau erneuerbarer Energien demonstriert. Nach Greenpeace-Angaben waren unter den Aktivisten, die am Mittwoch auf dem Förderturm eines Kohlekonzerns in Novacy demonstriert hatten, Umweltschützer aus Tschechien, Finnland, Belgien und der Slowakei.

"Mit der Klimakrise stehen wir vor der größten Herausforderung in der Geschichte der Menschheit. Zum Auftakt der Weltklimakonferenz werden nun zwölf Greenpeace-Aktivistinnen und Aktivisten inhaftiert, weil sie friedlich gegen schmutzige Kohle protestiert haben. Das ist ein Skandal. Wir fordern die Slowakei auf, die Umweltschützerinnen und Umweltschützer sofort freizulassen", sagte Adam Pawloff von Greenpeace Österreich in einer Aussendung. (APA, 2.12.2018)