Der besonders arge Impreza war der WRX STI, der aus dem Rallyesport abgeleitet war, knapp unter 300 PS leistete und die Kurven nur so aufsog. Es gab ihn in Blitzblau und mit goldenen Felgen. Sonst nicht. Das war insgesamt schon ein bisschen verrückt – und das Auto war so unglaublich schnell und dennoch auch für Laien gut zu bedienen, dass selbst STANDARD-Mitarbeiter am Triglav geübtere Fahrer hinter sich ließen. Kein Angeberauto, aber auch keines, das sein Lichtlein unter den Scheffel stellte.

Kein WRX STi, sondern einfach nur ein Impreza.
Foto: Guido Gluschitsch

Aber davon ist jetzt gar nicht die Rede, weil aktuell gibt es gar keine arge Fassung vom Impreza, sondern nur eine sehr zivile. Wer sich für den Subaru Impreza entscheidet, der bekommt dafür in der 2018er-Modellreihe einen 1,6-Liter-Motor mit 114 PS angeboten und sonst nichts. Das Auto dafür in zwei Ausstattungsvarianten: Pure und Navi.

Purismus pur

Man sieht schon, Subaru hat sich auf das Wesentliche konzentriert, ist puristisch geworden. Insgesamt gibt es von dem kleinen japanischen Automobilhersteller nur fünf Modelle, die Auswahl an Motoren und Ausstattungsvarianten ist karg gehalten.

Ein Auto für pragmatische Querdenker: Subaru Impreza, der mit dem einen Motor.
Foto: Guido Gluschitsch

Das Wesentliche: permanenter Allradantrieb, da ist Subaru Pionier, Boxermotor, auch das ein Alleinstellungsmerkmal am Markt, und Benziner. Dem Dieselboom hat sich Subaru im Großen und Ganzen verweigert. Und im Nachhinein recht behalten.

Zielgruppenerweiterung

Insgesamt klingt das von der Markenstrategie her etwas skurril, macht aber Sinn. Subaru ist längst aus der Nische, in der man sich einmal eingenistet hatte, herausgetreten, es sind nicht länger Jäger und Förster die Zielgruppe, sondern auch junge und urbane Menschen, und die Japaner bauen schicke Fahrzeuge, die nicht nur qualitativ hochwertig sind, sondern auch gut ausgestattet. Die Innenausstattung ist längst fesch geworden, ohne sich den Zeitgeistströmungen hinzugeben.

Ein Blick in den Impreza.
Foto: Guido Gluschitsch

Impreza also. Die 114 PS sind ausreichend, mehr Auswahl, nämlich nach oben hin, wäre aber durchaus angebracht, das wird schon wieder kommen. Der Vierzylinder ist auf der braven Seite zu Hause, der Antrieb gestaltet sich etwas zäh, wenn man es doch einmal eilig haben sollte. Das gemütliche Sieben-Gang-CVT-Automatikgetriebe ist auch kein wirklicher Ansporn. Auf der Habenseite macht sich da kein wirklicher Nutzen breit: Der Spritverbrauch liegt relativ hoch. Auf dem Papier sind es im Schnitt 6,6 Liter, bei unserem Praxistest waren es deutlich über acht Liter.

Soll und Haben

Der Boxermotor hört und fühlt sich ein wenig angestrengt an, hat durch seinen niedrigen Schwerpunkt aber Vorteile auf der Straße. Dazu passt das exakte Fahrwerk. Was jedenfalls für den Impreza spricht, ist das Platzangebot, das etwa gegenüber dem VW Golf Variant recht großzügig ist, das ist der Preis, in dem sehr viele Extras bereits enthalten sind, die anderswo nur über die Aufpreisliste verfügbar sind, und das sind die umfangreichen Sicherheitsfeatures, die hier untergebracht sind.

Dieser Wagen schlägt sich auch abseits der Straße gut. Sogar besser als mancher SUV.
Foto: Guido Gluschitsch

Das Fahrerassistenzsystem Eye Sight führt etliche vorausschauende Funktionen zusammen, die die Unfallgefahr minimieren sollen. Stereokameras überwachen das Geschehen auf der Straße, das System erkennt Autos, Motorräder, Fahrräder und Fußgänger. Sobald eine Gefahr ausgemacht ist, warnt das System den Fahrer und betätigt im Bedarfsfall auch die Bremsen, um die Unfallgefahr zu reduzieren. (Michael Völker, 11.12.2018)

Foto: Guido Gluschitsch