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Am Dienstag will CIA-Chefin Gina Haspel US-Senatoren über die Erkenntnisse ihres Geheimdiensts zur Tötung des Journalisten Jamal Khashoggi unterrichten.

Foto: AP Photo/Timothy D. Easley

Washington/Istanbul – CIA-Chefin Gina Haspel hat US-Senatoren über die Erkenntnisse des Geheimdiensts zur Tötung des saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi unterrichtet. Das Briefing fand hinter verschlossenen Türen statt. Es sollte vor einer "kleinen Gruppe" von Senatoren stattfinden, sagte der republikanische Senator Bob Corker am Montag.

Zuvor hatte die US-Zeitung "Wall Street Journal" über das Treffen berichtet. US-Außenminister Mike Pompeo und Verteidigungsminister Jim Mattis hatten vergangene Woche mit Senatoren über den Fall Khashoggi und die US-Beziehungen zu Saudi-Arabien gesprochen. Haspel blieb dem Treffen aber fern und verärgerte damit viele Senatoren.

Elf Nachrichten

Medienberichten zufolge geht die CIA mit "mittlerer bis hoher" Sicherheit davon aus, dass Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman die Tötung Khashoggi angeordnet hat. So soll der Thronfolger vor und nach der Tat mindestens elf Nachrichten an seinen Berater Saud al-Kahtani verschickt haben, der das 15-köpfige Tötungskommando gesteuert haben soll.

DER STANDARD

Khashoggi war am 2. Oktober im saudischen Konsulat in Istanbul verschwunden. Erst nach wochenlangem internationalem Druck gab Riad zu, dass Agenten des Königreichs den Journalisten getötet hatten. Die saudi-arabische Führung weist aber den Vorwurf zurück, die Tötung angeordnet zu haben. US-Präsident Donald Trump hat sich von den in Medienberichten enthüllten Erkenntnissen der CIA distanziert und hält an der engen Partnerschaft zu Saudi-Arabien fest.

Indirekte deutsche Rüstungsexporte an Saudis

Andere Staaten, etwa Deutschland, distanzierten sich von Riad und stellten Rüstungslieferungen an Saudi-Arabien ein. Jedoch beliefert der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall Saudi-Arabien einem Medienbericht zufolge weiter mit Munition. Wie der "Stern" und das ARD-Magazin "Report München" am Dienstag im Voraus berichteten, erfolgt die Belieferung über Tochterfirmen in Italien und Südafrika.

Rheinmetall-Vorstand Helmut Merch sagte demnach Mitte November bei einer Telefonkonferenz mit Bankanalysten, dass diese Lieferungen von dem jüngsten deutschen Exportstopp "nicht betroffen" seien. Er bezifferte den Wert der jährlichen Munitionslieferungen auf über hundert Millionen Euro. (APA, 4.12.2018)