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Der großangelegte Fentanyl-Missbrauch nahm in den USA seinen Ausgang, mittlerweile hat der illegale Handel mit der Substanz aber auch Europa erreicht.

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Wer am legalen Markt nicht fündig wird, kann im Darknet stöbern. Plattformen wie die von den Behörden ausgehobene "Silk Road" ermöglichen dort den Erwerb von Drogen und Waffen. Allerdings gibt es auch hier Grenzen, die die Seiten allerdings selbst ziehen.

Waffen, die geeignet sind, eine Vielzahl von Menschen zu verletzen, sowie Sprengstoffe werden üblicherweise nicht geduldet. Und neuerdings, so erklärt ein Drogenermittler der britischen National Crime Agency (NCA) dem "Guardian", fällt auch Fentanyl unter das Verbot. Damit sperren die Betreiber der Darknet-Portale erstmals eine Droge aus.

Leicht überdosierbar

Bei Fentanyl handelt es sich um eine synthetisch hergestellte, stark schmerzlindernde Substanz. Eingesetzt wird sie zur Schmerztherapie und in der Anästhesie. In manchen US-Bundesstaaten kann Fentanyl seit heuer auch zur Vollstreckung der Todesstrafe mittels Spritze verwendet werden.

Allerdings findet Fentanyl in den letzten Jahren auch zunehmend Einzug in die Drogenszene. Die Substanz taucht mittlerweile regelmäßig bei der Untersuchung von Drogentoten auf. Ein Grund dafür ist, dass sie extrem leicht überdosierbar und ihre Wirkung durch Alkohol verstärkbar ist. Dadurch kommt es zu einer Unterdrückung der Atmung bis hin zum Atemstillstand.

Darknet-Portale minimieren Risiko

Die Sperre auf den Darknet-Portalen hat – neben gesundheitlichen Bedenken – auch noch einen anderen Grund. In vielen Ländern widmen die Behörden dem Handel mit der Substanz mittlerweile erhöhte Aufmerksamkeit. Damit rücken auch Online-Umschlagplätze stärker ins Visier der Behörden.

Dass auch das Darknet keinen hundertprozentigen Schutz bietet, mussten bereits mehrere dieser Plattformen erfahren. Im vergangenen Jahr wurde etwa infolge internationaler Polizeiermittlungen die Seite "Alphabay" stillgelegt. Sie galt als damals größter illegaler Handelsplatz im Darkweb. (red, 4.12.2018)