Zahlreiche Huthi-Rebellen wurden aus Sanaa in den Oman ausgeflogen. Der Weg für Friedensgespräche scheint nun frei.

Foto: APA/AFP/MOHAMMED HUWAIS

Erklärt: Wo der Konflikt im Jemen seinen Ursprung hat

DER STANDARD

Sanaa – Im Jemen haben sich Regierung und Rebellen vor den geplanten Friedensgesprächen in Schweden auf den Austausch hunderter Gefangener geeinigt. Wie der Gefangenen-Beauftragte der jemenitischen Regierung, Hadi Haig, am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP sagte, geht es um 1.500 bis 2.000 Kämpfer der Regierungstruppen und 1.000 bis 1.500 Kämpfer der Huthi-Rebellen. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) begrüßte die Einigung.

Dutzende Huthis ausgeflogen

Zuvor gab es bereits ein anderes Signal der Annäherung: UN-Sondervermittler Martin Griffiths bestätigte am Dienstag, dass 50 Rebellen "aus humanitären Gründen" aus der jemenitischen Hauptstadt Sanaa ausgeflogen worden seien.

Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition hatte am Montagmorgen der Ausreise der Verletzten zugestimmt. Deren Behandlung im benachbarten Oman war eine Bedingung der Huthis für die Teilnahme an den Friedensgesprächen.

Gespräche "Mitte der Woche"

Griffiths traf am Montag in Sanaa ein, um von dort mit der Delegation der Huthis nach Schweden zu fliegen, wo die Verhandlungen stattfinden sollen. Informationen deuten darauf hin, dass die Gespräche Mitte der Woche beginnen könnten. Ein Flugzeug mit Huthi-Vertretern hat Sanaa bereits in Richtung Schweden verlassen.

Im Jemen herrscht seit 2014 ein Bürgerkrieg, in dem nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits etwa 10.000 Menschen getötet und mehr als 56.000 weitere verletzt wurden. Hilfsorganisationen gehen von einer weit höheren Opferzahl aus. Nach Einschätzung der UNO handelt es sich um die schwerste humanitäre Krise weltweit. (APA, red, 4.12.2018)