Sie sehen aus wie bestellt und nicht abgeholt. Und lächeln trotzdem ständig vor sich hin. Ein Alpaka legt seinen Kopf inmitten eines vertäfelten Raumes schief, ein anderes schaut hinter der Rezeption eines in die Jahre gekommenen Berghotels hervor, wieder ein anderes thront selbstbewusst in einem gedrechselten Himmelbett.
Was haben diese Alpakas in Räumen von Adolf Loos oder Mies van der Rohe oder auf einem gemusterten Teppich im tschechischen Pilsen (Foto links) zu suchen? Ein wenig umflort die Bilder des Fotografen Daniel Gebhart de Koekkoek das Unwirkliche einer Fata Morgana.
Denn seine Fotos, die nun in einem Kalender zusammengefasst wurden, werfen Fragen auf: Haben die Alpakas die Rezeption jenes österreichischen Berghotels jemals betreten oder hat der Fotograf getrickst und sie einfach in die Räume hineinmontiert? De Koekkoek winkt ab: technische Fragen, sowas Unwichtiges!
Da hat er auch wieder recht. Denn ihrem Charme tun diese Störmomente keinen Abbruch. Normale Tierfotos sind diese Porträts von den Alpakas Fluffy, Pietro, Gloria, Camillo sowieso nicht. Aufs Tier gekommen ist der Fotograf de Koekkoek schon vor einigen Jahren, als er fliegende Katzen fotografierte und daraus einen Kalender namens "Jumping Cats" machte.
Jetzt also etwas ganz Ähnliches mit Alpakas. Er könne sich nichts Besseres als einen Kalender vorstellen, der in der Küche an der Wand hänge und gute Laune verbreite, meint de Koekkoek lapidar.
Er habe in Niederösterreich auf dem Senninghof das erste Mal einem Alpaka in die Augen geschaut, seither ist er begeistert von dem Tier mit dem langen Hals und den verkürzten Beinen, das seit einiger Zeit für Therapiezwecke eingesetzt wird. Die 13 Alpaka-Bilder kommen jedenfalls zum richtigen Zeitpunkt.
Denn das sonnige Gemüt hat es zu einem beliebten Tier gemacht: Es gibt Menschen, die Alpakas zu ihrer Hochzeit oder einem Kindergeburtstag einladen, selbst im Wienerwald kann man, wenn man Lust hat, mit ihnen wandern. Und vielleicht sorgen sie ja auch für Ruhe unterm Weihnachtsbaum. (Anne Feldkamp, RONDO, 7.12.2018)
Zum Weiterlesen:
Tierische Therapeuten: Wie Alpakas bei Burnout helfen
Alpaka-Angebote in Österreich:
Teamentwicklung & Stressmanagement mit Alpakas