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Der Wiener Wissenschaftsfonds WWTF fördert Projekte, die die sich an den Bedürfnissen der Patienten orientieren.

Foto: Reuters / Stephane Mahe

Wien – Forschung und Bedürfnisse von Patienten verbinden: Geht das so unmittelbar? Der Wiener Wissenschaftsfonds WWTF hat es versucht und den Life Sciences Call 2018 unter das Motto "Linking Research and Patients' Needs" gestellt. Aus 114 Anträgen konnten letztlich neun Projekte mit insgesamt 6,261 Millionen Euro gefördert werden. Die Laufzeit beträgt drei bis vier Jahre. Fünf der neun geförderten Projekte sind an der Medizinischen Universität Wien angesiedelt, jeweils zwei an der Universität Wien und an der St.-Anna-Kinderkrebsforschung.

Am vergangenen Montag wurden drei Projekte vorgestellt, die dem Ziel des Förderers entsprechen, unmittelbare Anwendungen für Patienten möglich zu machen. Eine Kooperation von Onkologie, Molekularbiologie und Ernährungswissenschaften versucht, die Leiden von Krebspatienten zu lindern.

40 bis 85 Prozent der mit Chemotherapie behandelten Patienten haben nämlich starke Geschmacksstörungen, sind appetitlos. Im Verlauf der Studie wird Betroffenen eine Mundspülung mit Homoeriodictyol gegeben, dem stärksten bisher bekannten bittermaskierenden Stoff.

Eine andere Forschungsarbeit soll klären, ob man die Funktion des Bindungsproteins Cingulin als "Klebstoff" der Zellen, welche die Blutgefäße bilden, eventuell zur Verhinderung von undichten Stellen in Blutgefäß nutzen kann, wie sie etwa bei Sepsis oder nach schweren Brandverletzungen auftreten können.

Eine dritte Forschungsarbeit soll zeigen, welche Genmutationen und Signalmechanismen bei Neuroblastomerkrankungen zu einem besonders aggressiven Verlauf der Erkrankung führt. Das Neuroblastom ist einer der häufigsten bösartigen Tumore im Kindesalter. Eines von hunderttausend Kleinkindern erkrankt daran. (red, 10.12.2018)